Leverkusen Neustadtfunken nehmen Abschied – vom Mariechen und der Stadthalle

Leverkusen · Er war ziemlich gelassen, nur "ein bisschen nervöser als sonst". Sie hatte schon geahnt, dass ihr beim Abschied vor der eigenen Gesellschaft die Tränen kommen würden.

Leverkusen: Prunksitzung der Neustadtfunken 2013
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Und richtig: Kaum war das rot-weiße Traditionscorps der Opladener Neustadtfunken auf die Stadthallen-Bühne marschiert, kaum bat Kommandant Stefan Steinacker am Samstag das Tanzpaar Britta Schumacher und Didi Rutkowski zum letzten großen Auftritt, schon musste die 28-Jährige ein Taschentuch nehmen.

Es folgten atemberaubende Vorführungen — begleitet von Zurufen "Britta, wir lieben Dich" und Anfeuerungen der Altstadtfunken-Mädchengarde, der Austausch von Geschenken, dann eine Rakete, schließlich das von Sitzungspräsident Stefan Hebbel gesungene Bläck-Fööss-Lied "Bye, bye, my Love" und dessen Aussage: "Es tut weh, sie gehenlassen zu müssen." Dann war Schluss.

Zumindest für Britta und Didi, denn die Prunksitzung der Neustadtfunken ging weiter. Prinz Manfred I. gab sich die Ehre. Und 330 jecke, bestens gelaunte Gäste feierten Künstler wie Boore, Schlawiner, Funky Marys, Drei Colonias und Domstürmer ausgelassen und sorglos. Gar nicht so froh war dem Vorsitzenden Frank Lehmann ums Herz. Er sei zwar mit dem Vorsatz "Wir lassen es noch mal richtig krachen" hergekommen.

Doch das sei ziemlich schwer angesichts der Tatsache, dass, falls die Stadthalle geschlossen werde, die Gesellschaft heimatlos sei. Die KG Neustadtfunken sei die erste Gesellschaft gewesen, die diesen Saal für den Karneval nutzen durfte und habe sich "auf den Saal voll eingeschossen". Er habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Aber die ungewisse Situation sei "ganz fürchterlich". Wie es weitergehe, wisse niemand. Zurzeit würden Varianten durchdacht und Verhandlungen geführt. Sicher sei nur eines: "Egal, wo wir landen; es wird ein finanzieller Kraftakt."

(gkf)
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