Leverkusen Neun Direktkandidaten kämpfen um Bundestagsmandat

Leverkusen · Eigentlich sind Sitzungen des Kreiswahlausschusses eine sehr steife, ja oft regelrecht fade Angelegenheit. Geht es doch nur darum, zu prüfen, ob die formalen Kriterien für eine Zulassung der Kandidaten zur Wahl erfüllt sind. Am Freitag im Sitzungssaal "Rhein" des Wiesdorfer Rathaus-Ufos wurde es zwischenzeitlich aber doch spannend.

Da versuchte die Piratenpartei nämlich doch noch, ihren Direktkandidaten Babak Tubis auf die Liste setzen zu lassen, obwohl er wegen eines Formfehlers beim Beantragen der Wahlzulassung gar nicht erst angenommen worden war. Eines der Formulare, die für die Gültigkeit des Kreiswahlvorschlages notwendig sind, war nicht fristgerecht eingereicht worden. Entsprechend fiel das Votum, Tubis abzulehnen, am Freitag auch einstimmig aus.

Ganz und gar nicht einsehen wollte zudem eine Vertreterin der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD), dass sie "nur" auf Platz zwölf des Zweitstimmen-Zettels aufgeführt werden soll, "wo doch die NPD auf sieben ist. Wieso dürfen die überhaupt teilnehmen, wo sie doch nachgewiesen verfassungsfeindlich sind"?

Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn, der die Sitzungsleitung innehatte, fuhr sofort dazwischen. "Über so etwas diskutieren wir hier heute nicht." Der Landeswahlleiter lege die Listen nach dem zuletzt erzielten Wahlergebnis fest: "Da haben wir nichts mit zu tun, wir richten uns nach den Vorgaben."

Dies sind nun die Direktkandidaten für die Bundestagswahl: Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD), Helmut Nowak (CDU), Rainer Blum (Grüne), Dr. Guido Fischer (FDP), Hamide Akbayir (Die Linke), Bettina Bernhard (Freie Wähler), Bernhard Blankenheim (NPD), Torsten Tofahrn (Die Partei), Dr. Ernst Herbert (MLPD).

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort