Bürgermeister Frank Steffes Neujahrsempfang wird warm

Leverkusen · Sie haben sich für den Neujahrsempfang morgen um 11 die Feuerwehrhalle Wallgraben ausgesucht. Wollen Sie, dass die Leichlinger bei Arktis-Temperaturen zusammenrücken?

Sie haben sich für den Neujahrsempfang morgen um 11 die Feuerwehrhalle Wallgraben ausgesucht. Wollen Sie, dass die Leichlinger bei Arktis-Temperaturen zusammenrücken?

steffes (lacht) Das wäre doch mal ein Ansatz... Spaß beiseite, ich möchte die Neujahrsbegegnung auch dazu nutzen, den Bürgern unsere städtischen Gebäude vorzustellen. Zeigen, wofür wir viel Geld ausgeben. Es ist mir wichtig, den Menschen deutlich zu machen, dass dieses Geld sinnvoll ausgegeben wird. Die Halle ist übrigens geheizt, Feuerwehrautos müssen unmittelbar startklar sein. Sie stehen deshalb im wahrsten Sinne des Wortes permanent unter Druck und Strom.

Empfänge sind arbeitsintensiv und kosten Geld, das die Stadt nicht hat. Warum halten Sie daran fest?

steffes Natürlich bedarf ein Neujahrsempfang einer Vorbereitung. Wir treiben aber keinen großen Aufwand. Getränke und Musik kosten weniger als 1.000 Euro. Die Neujahrsbegegnung dient bei uns ja nicht der Selbstdarstellung des Bürgermeisters, auch wenn er eine Rede hält. Wichtig ist mir auch die Verleihung der Ehrenplakette in diesem, wie ich finde, würdigen Rahmen.

Wie steht es denn um das ehrenamtliche Engagement in Leichlingen?

steffes Da gibt es nur ein Wort: Super! Wenn man betrachtet, wie viele Vereine und Gruppierungen wir haben, in denen ehrenamtliche Arbeit geleistet wird, kann man nur zu diesem Ergebnis kommen. Ich verschweige allerdings nicht, dass ich mir für die Zukunft Sorgen mache. Ich erkenne eine allgemeine Entsolidarisierung der Gesellschaft, Hedonismus und Egoismus nehmen zu. Dazu kommen Veränderungen wie Flexibilisierungen in der Arbeitswelt oder im Schullalltag durch vermehrte Ganztagsbeschulung. Ebenfalls negativ wirken sich die ständigen Verschärfungen der Vorschriften, Regeln und Gesetze aus. Wer heute als Verein eine größere Veranstaltung plant, muss schon fast einen Juristen beauftragen, um den Bürokratiekram zu bewältigen. Dies frustriert und vermiest die Lust an ehrenamtlicher Arbeit. Ich persönlich würde sehr gerne viel mehr möglich machen, wenn ich könnte. Peter Clement stellte die Fragen.

(RP)
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