Leverkusen Neues Tempokonzept für die Bahnstadt

Leverkusen · Ab diesem Monat werden in dem Opladener Baugebiet neue Verkehrsschilder aufgestellt.

 Auf der Werkstättenstraße gab es zuletzt Verwirrung: In der einen Richtung galt Tempo 20, in der anderen Tempo 50.

Auf der Werkstättenstraße gab es zuletzt Verwirrung: In der einen Richtung galt Tempo 20, in der anderen Tempo 50.

Foto: Uwe Miserius

In der Neuen Bahnstadt in Opladen gehen die Arbeiten voran. Das ehemalige Verwaltungsgebäude an der Werkstättenstraße erhält nach und nach neue Fenster und Türen sowie ein neues Dach, am künftigen Campusgelände erfolgen die Erdarbeiten, und viele Häuser in der neuen Wohnsiedlung sind bereits bezogen. Umso mehr wundert sich RP-Leser Gregor Boukes über die Tempo-Ausweisung in dem Baugebiet.

"Monatelang besteht auf der Werkstättenstraße von Opladen Richtung Fixheide ein Tempolimit von 20 km/h", berichtet er. Dabei gebe es dort immer weniger Baustellen und nicht sehr viel Verkehr. Die Stadtverwaltung habe ihm auf Nachfrage erklärt, die ganze Bahnstadt sei eine Baustelle, deshalb müsse dieses Limit auch an der "Hauptstraße" durch die Siedlung ohne erkennbare Baustelle so sein, selbst ohne erkennbare Baustelle. Das Kuriose daran: Die 20er-Regelung habe nur für eine Richtung gegolten. "In der Gegenrichtung gab es keine Beschränkung", sagt Boukes. "Demzufolge waren da 50 Stundenkilometer erlaubt."

Laut Stadt handelt es sich hierbei nicht um eine absichtlich verwirrende Beschilderung. "Wegen der Bauarbeiten in der Neuen Bahnstadt galt dort im gesamten Bereich Tempo 20", erklärt Stadtsprecherin Julia Trick. Die Geschwindigkeit sei anhand von Verkehrszeichen mit dem Zusatzschild "Arbeitsstelle" ausgewiesen worden. "Es kann sein, dass jemand in der Gegenrichtung die Beschilderung entfernt hat, ohne dass wir es mitbekommen haben." Und ohne Geschwindigkeitsbegrenzung gelte dann automatisch innerstädtisch Tempo 50. Das sei aber nicht so gewollt gewesen.

Allerdings gehörten die uneinheitlichen Baustellenschilder bald der Vergangenheit an. "Es wurde ein Beschilderungskonzept für die Neue Bahnstadt erarbeitet, das ab Anfang August umgesetzt wird", kündigt Julia Trick an. Demzufolge würden an den Straßen in dem Gebiet feste Verkehrsschilder aufgestellt, die sich nicht so einfach wegräumen ließen. An welchen Straßen dann welches Tempo gelten wird, konnte die Stadtsprecherin noch nicht sagen. Zum Nachteil sei die verwirrende Beschilderung auch für keinen Autofahrer geworden, versichert die Stadtsprecherin. "Wir haben in dem Gebiet noch keine Tempoüberwachung vorgenommen." Demzufolge habe auch niemand, der Tempo 50 gefahren sei, sich dafür rechtfertigen oder gar eine Strafe kassieren müssen.

Zu den verbliebenen Großbaustellen gehört der neue Campus der Technischen Hochschule Köln. Er soll 2020 fertig sein. Die einstige Lok-Ausbesserungshalle direkt daneben wird bald ebenfalls nicht wiederzuerkennen sein: Dort will der neue Eigentümer "Cube Real Estate" neben Büros und Wohnungen ein Parkhaus sowie Räume für ein kleines Lebensmittelgeschäft und ein Restaurant bauen, sofern er die Genehmigung dafür erhält. Zurzeit läuft der Kölner Firma zufolge ein Änderungsverfahren des Bebauungsplans.

(sug)
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