Leverkusen Neues Gefieder im Wildpark Reuschenberg

Leverkusen · Ein Tausch mit dem Tierpark Eekholt bringt Kiebitze nach Leverkusen.

 Zwei Kiebitze bereichern ab jetzt den Leverkusener Tierpark.

Zwei Kiebitze bereichern ab jetzt den Leverkusener Tierpark.

Foto: Miserius

Die Freude ist groß im Reuschenberger Tierpark - vor allem im Vogelgehege. Denn dort erhielt der Park kürzlich neben den Säbelschnäblern und Uferschnepfen, eine weitere Vogelart: den Kiebitz. Durch ein "Tauschgeschäft" konnte Sabine Honnef, seit fünf Jahren Leiterin des Wildparks, die zwei Vögel ergattern. "Wir haben das Zuchtpaar aus dem Wildpark Eekholt geholt. Die haben jetzt was gut bei uns", sagt Honnef. Statt kaufen, also tauschen. So herrscht zwischen den Tierparks und Zoos eine enge Vernetzung. "Es gab schon Zuchterfolge im Kölner Zoo, aber wir wollten nicht den gleichen Stamm."

Ob die Harmonie zwischen den drei unterschiedlichen Vogelarten stimmt, wird schnell ersichtlich. "Die Vögel verstehen sich bis jetzt gut", merkt Honnef an. Noch viel besser ist das Klima allerdings zwischen den zwei Kiebitzen, findet auch Honnef: "Man sieht die beiden nur zusammen." Der Wildpark hofft auf eine Vermehrung der Vogelart - vor allem wegen ihrer Seltenheit.

"Der Kiebitz ist fast nur noch im asiatischen Raum anzutreffen", bemerkt die Leiterin des Parks. "Hier in Europa werden durch Gift und Pestizide die Felder bereinigt. Dadurch haben sie keinen Lebensraum mehr." Nach dem die zwei Neuzugänge im Wildpark ankamen, mussten sie erstmal in Quarantäne, um mögliche Krankheiten festzustellen. "Danach befanden sich die Tiere ein paar Tage hinter den Kulissen des Geheges, um sich einzugewöhnen", sagt Honnef. Der Prozess verlief auch deshalb problemlos, weil momentan keine Brutzeit ist. "Säbelschnäbler sind während der Brutzeit meist sehr gereizt", erklärt Honnef.

Auch die Anzahl der Kiebitze spielt eine große Rolle. Bei drei Stück käme es zu Eifersucht und Machtkämpfen. "Das wäre, als wenn man ein weiteres Männchen zu einem Rebhuhn-Paar dazu tun würde. Das hieße Mord und Totschlag." Im vorherigen Jahr gab es im Reuschenberger Wildpark Rotfüchse. Die damals erst drei Tage alten Füchse wurden auf einem Bauernhof gefunden und in den Park gebracht. Es werden aber nicht immer nur Tiere reingeholt. "Wir haben auch schon Tiere, denen wir nicht gerecht werden konnten, abgegeben", sagt Honnef. Das Geld reiche momentan leider nicht aus, um jedes Gehege aufzuwerten. "Erste Priorität hat zurzeit das Luchsgehege. Doch das beansprucht eine Menge Geld." Deswegen wird geplant, den Ziegen einen größeren Stall und mehr Klettermöglichkeiten zu verschaffen.

Der Tierpark hat zwar um die 35 Sponsoren, doch dabei handelt es sich eher um kleinere Firmen. Spenden sind also sehr erwünscht, um auch zukünftig einen artenreichen Tierpark in Leverkusen zu haben. Auch das Kinderfest am kommenden Sonntag bietet für Familien eine nette Möglichkeit, sich den Park anzuschauen - und vielleicht auch die beiden Neuzugänge.

Informationen dazu auf der Homepage www.wildpark-lev.de.

(RP)
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