Leverkusen Neuer Mietspiegel soll Frieden bringen

Leverkusen · Nachdem der Mietspiegel der Stadt von September 2013 nunmehr fast vier Jahre alt ist, wurde im vergangenen Jahr eine aktualisierte Version erarbeitet. Seit gestern ist diese öffentlich erwerbbar. Im Gebiet Köln-Leverkusen-Düsseldorf ist er in seiner Art einzigartig.

Schließlich wird zwischen einfachem und qualifiziertem Mitspiegeln unterschieden. Während die Großstädte südlich und nördlich von Leverkusen die einfache Variante besitzen, gab die Stadt bei einem Institut einen qualifizierten Spiegel in Auftrag. Grundlage für diesen sind wissenschaftliche Methoden sowie die Anerkennung eines Vertreterkreises der Mieter- und Vermieterinteressen vertritt.

Eine Befragung im Stadtgebiet diente zur Datenerhebung. Dabei wurden Zufallsproben durchgeführt, so dass jede Wohnung die Chance hatte, den Spiegel zu beeinflussen. "10000 Miethaushalte wurden angeschrieben", erzählte Sarah Kerßebaum vom Forschungsinstitut InWIS aus Bochum.

Nachdem die Mieter das Schreiben ausgefüllt hatten, gaben sie deren Vermieter die Chance sich zu dem entsprechenden Objekt zu äußern. Parallel dazu erhielten die Großvermieter der Stadt das Schreiben. Insgesamt kamen so 16.000 ausgefüllt Bögen zurück, die Rückführungsquote bei Mietern lag bei 32 Prozent. 8500 Ergebnisse konnten in den Mietspiegel eingehen. Ein Gewichtungsfaktor glich die Unverhältnismäßigkeit bei den Rücksendungen aus.

In einer Analyse konnten Merkmale, die die im Mietspiegel angegebene Kaltmiete beeinflussen, herausgearbeitet und sodann auf- oder abgeschlagen werden. "Merkmale sind zum Beispiel das Baujahr sowie die Größe und Ausstattung", erklärte Kerßebaum.

Oberbürgermeister Uwe Richrath betonte, der Spiegel sei nicht nur beim Überblick hilfreich, er verschaffe zudem eine Grundlage bei rechtlichen Auseinandersetzungen. Unterstützung erhielt er dabei von Thomas Gutknecht (Haus und Grund), der den Mietspiegel als "Friedensinstrument" bezeichnete.

Im Vergleich zum einfachen Mietspiegel von vor dreieinhalb Jahren, der fünf Baualtersklassen enthielt, sind es nunmehr deren sechs. Neu sind Häuser von 2010 bis 2016. Die Mittelwerte der Kaltmiete liegen dabei - abhängig von Alter sowie Größe der Wohnung - zwischen 5,38 und 8,94 Euro pro Quadratmeter. Signifikant gestiegen seien die Preise dabei nicht, sagte Gutknecht. In den kommenden zwei Jahren soll der Spiegel fortgeschrieben werden.

Für eine Schutzgebühr von fünf Euro kann der neue Mietspiegel unter anderem im Bürgerbüro im Rathaus erworben werden.

(brü)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort