Leverkusen Neuer Chefarzt setzt auf Mobilität für Senioren

Leverkusen · Das Opladener Remigius-Krankenhaus hat einen neuen Chefarzt des Wirbelsäulenzentrums in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Prof. Thorsten Ernstberger trat die Nachfolge von Dr. Christian Bach an.

 Prof. Thorsten Ernstberger, der neue Chefarzt im Remigius-Krankenhaus, zieht mit seiner Familie nach Leichlingen.

Prof. Thorsten Ernstberger, der neue Chefarzt im Remigius-Krankenhaus, zieht mit seiner Familie nach Leichlingen.

Foto: Uwe Miserius

Eine Eingewöhnungsphase brauchte Prof. Dr. Thorsten Ernstberger nicht. Nach weniger als drei Wochen fühlt sich der neue Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie des Wirbelsäulenzentrums im St. Remigiuskrankenhaus voll integriert. Das liegt daran, dass sich der Spezialist, der zum 1. Juli von einer Privatklinik in Bad Bramstedt bei Hamburg nach Opladen wechselte, schon frühzeitig eingearbeitet hat. Seit seine Bewerbung Anfang des Jahres angenommen wurde, hat er regen Kontakt zum Remigiushaus gepflegt, nicht nur zur Geschäftsführung, sondern vor allem zu den Fachkollegen in der Abteilung. Einen seiner Besuche nutzte er im März bereits, um beim Patientenforum zu sprechen.

Von einem neuen Leiter würden neue Akzente erwartet, weiß er. Aber man sollte nicht meinen, etwas umreißen zu müssen. "Was gut ist, das sollte man behalten", sagt Ernstberger. Und die Strukturen seien hier, wie man sie von einer solchen Klinik erwarte. Für den Orthopäden und Unfallchirurgen, der 2007 in seinem Fach habilitierte, ist dies die erste Stelle, wo er solche Strukturen antrifft. Sowohl in Bad Brahmstedt als auch zuvor in Henstedt Ulzburg hat er selbst eine Spezialabteilung für Wirbelsäulenchirurgie aufgebaut. Das habe durchaus Vorteile, wenn man dabei die Richtung vorgeben könne, sei allerdings auch mühsam.

Große Veränderungen hat er nicht vor, nur "Fußnoten". Für die Zukunft will er die Aufmerksamkeit noch stärker auf die Gruppe der betagten Patienten richten. Wenn die Menschen im Schnitt immer älter werden, nehmen auch die schmerzhaften Erkrankungen an der Wirbelsäule zu. Mit entsprechender Behandlung könnte mancher wieder mehr Mobilität erlangen und länger selbstständig bleiben. Die Lebensqualität von Senioren, die wegen ihrer Rückenschmerzen kaum noch laufen könne, sei inzwischen durch schonende Eingriffe zu verbessern.

Durch optimierte chirurgische Verfahren könne die Wirbelsäulenchirurgie heute helfen, wo es vor zehn bis zwölf Jahren hieß: Da kann man nichts mehr machen. Er wolle nicht alle auf den OP-Tisch legen, versichert Ernstberger. Deswegen spricht er lieber von Wirbelsäulenbehandlung als nur von Chirurgie.

Der zweite, konservative Behandlungsweg ist vor allem eine ordentliche Schmerztherapie, sowohl mit physiotherapeutischen Maßnahmen als auch mit einer gezielten Injektionstherapie. Er will, dass Patienten im Wirbelsäulenzentrum in jeder Hinsicht gut beraten und versorgt werden. "Wir wollen den Leuten Mut machen, damit sie wissen, was auf sie zukommt. Das schaffe Vertrauen bei Patienten und den niedergelassenen Ärzten.

Privat lebt sich Thorsten Ernstberger gerade in Leichlingen ein. Mit seiner Frau und zwei Kaninchen sei er bereits im Haus eingezogen. Die drei Kinder im Alter von neun, zehn und 13 Jahren kommen am Wochenende mit dem Umzugswagen nach. Sie freuen sich auf Leichlingen, allerdings wünscht der Älteste, dass dies der letzte Umzug sei. Das möchte Ernstberger ihm gerne erfüllen.

(RP)
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