Vernissage am 1. September Neue Schau: „Hall“ im Opladener Künstlerbunker

Opladen · Schon seit tausenden von Jahren beschäftigen Menschen sich mit ihrer Vergangenheit. Auf Spurensuche gegangen ist auch Katharina Meierjohann. Die studierte Künstlerin hat sich die Frage gestellt, was oder wer in uns nachhallt.

 Katharina Meierjohann hat sich mit dem Nachhall der Vergangenheit künstlerisch auseinandergesetzt.

Katharina Meierjohann hat sich mit dem Nachhall der Vergangenheit künstlerisch auseinandergesetzt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Oder: Wodurch erzeugen wir selbst Hall? „Zum Beispiel habe ich mich in einem Foto eines Großonkels wiederentdeckt, der im Zweiten Weltkrieg als verschollen galt. Selbst meine Eltern kannten ihn nicht, und dennoch gibt es hier eine spürbare Verbundenheit.“

In ihrer neuen Ausstellung „Hall“ im Künstlerbunker hat sie ihren Großonkel und viele Personen und Gedanken aus ihrer Vergangenheit in Szene gesetzt. Ihre Fotografien, Grafiken und Stoff-Installationen in der Galerie des Künstlerbunkers sind geprägt von Unschärfe. Schließlich sei die Vergangenheit nicht mehr eindeutig greifbar und nur noch aus einer bestimmten subjektiven Wahrnehmung heraus deutbar. Und dennoch könne man sie immer noch pointiert fühlen.

Die nebelhaften, verschwommenen Darstellungen deuten allerdings im vagen Ausdruck die Tiefe der menschlichen Fragen Kants auf: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?

Der Schaffensprozess bei einigen Werken war dadurch auch für Meierjohann emotional: „Klar, wenn man sich mit seinem Leben auseinandersetzt, dann ist das folgerichtig auch so.“ Seien es persönliche Bilder, die sie immer wieder in ihre Arbeiten mit einfließen lässt oder auch allgemeiner gehaltene Momentaufnahmen – insgesamt ist die aktuelle Ausstellung die intimste, die die Künstlerin präsentiert. Und dennoch kann sich hier jeder in einer gewissen Weise wiederfinden. Das Thema „Hall“ hat sie berührt und die Leverkusenerin hat für sich während der Entstehungsphase auch eine Erkenntnis gefunden: „Die Vergangenheit ist schemenhaft und zeigt einem doch auch den zukünftigen Weg.“

Die Vernissage findet am 1. September um 11.30 Uhr statt – mit einer Einführung von Künstler Peter Kaczmarek und Musik vom Vokalensemble M.A.M.M.. „Durch den Chor wirkt das Thema Hall in unseren Hallen natürlich nochmals viel mehr“, sagt Meierjohann. Danach ist die Schau bis zum 21. September zu sehen, immer mittwochs, freitags und samstags von 16-18 Uhr.

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