Ästhetische Architekturfotografie von Jens Sieckmann in Bergisch Neukirchen Fotografen-Blick auf die hohe Kunst der Architektur

Bergisch Neukirchen · Seit Jens Sieckmann 2011 nach Leverkusen gezogen ist, hat er sich in seiner neuen Heimat ganz genau umgesehen und im Internet nach besonderen Bauwerken recherchiert. Vor vier Jahren begann er damit, die Stadt auf seine Weise zu porträtieren  – mit der Kamera und einer ganz gezielten Auswahl der Motive.

 Jens Sieckmann stellt in Bergisch Neukirchen aus.

Jens Sieckmann stellt in Bergisch Neukirchen aus.

Foto: Jens Sieckmann

Die fotografischen Ergebnisse zeigt er nun im Alten Rataus von Bergisch Neukirchen.

„Leverkusen hoch hinaus“ hat er die Schau mit Schwarz-Weißaufnahmen überschrieben, auf denen er vor allem die höheren Bauwerke festgehalten hat. Und zwar so, dass sie selbst Ortskundigen nicht auf den ersten Blick bekannt vorkommen. Dem Wasserturm hat er beispielsweise „unter den Rock geguckt“ und aus nächster Nähe in der Froschperspektive fotografiert. Kennzeichen der Umgebung hat er hier wie auf seinen anderen Bildern bei der digitalen Nachbearbeitung einfach ausradiert.

Er wollte die ganz klare sachliche Architektur als Solitär herauslösen aus der gewachsenen Nachbarschaft, bis sie seinen ästhetischen Ansprüchen als Fotograf genügten. Dazu hat er in der Nachbereitung die Kontraste geschärft. Diese besondere Bildästhetik zeichnet auch seine anderen Fotoserien aus, deren Motive er an diversen Reisezielen eingefangen hat.

Genauso wie das Porträt seines früheren Wohnorts Langenfeld, wo er mehr Wert auf die natürliche Umgebung legte, sind die Landschaftsaufnahmen von Gebirge, Meer und Seen farbig brillant. Bei der inzwischen abgeschlossenen Serie, die er in Bergisch Neukirchen zeigt, ging er erstmals einen anderen Weg. Angeregt durch andere Kollegen hat er sich für eine mehr künstlerische Fotografie in Schwarz-Weiß entschlossen, die eigentlich nichts mehr von dem eher dokumentarischen Charakter seiner bisherigen Arbeiten hat.

Zuletzt reizten ihn mehr klare städtebauliche Linien und schlichte Fassaden aus Glas oder Beton. Eine gewisse Selbstbeschränkung zugunsten der Ästhetik, für die er am Industriestandort Leverkusen genügend Motive gefunden hat. Das Stadtbild möge nicht jeden sofort überzeugen, räumt er ein, doch Landmarken wie Wasserturm und Rheinbrücke seien längst Wahrzeichen der Stadt. „Ein fotografischer Blick auf die hohe Kunst der Architektur“, beschreibt er seinen Ansatz.

Die Bilder hängen bereits in mehreren Räumen der Begegnungsstätte. Die großen Räume bieten besonders seinen riesigen Fotodrucken, die bis 160 mal 110 Zentimeter messen, genügend Platz zur Entfaltung. Wenige Arbeiten der Serie hat Sieckmann bereits zur Kunstnacht beim Verein zur Förderung künstlerischer Bildmedien Bayer, dem er seit drei Jahren angehört, vorgestellt.

Die Vernissage zur Fotoschau „Leverkusen hoch hinaus“ findet am Freitag, 7. Juni, um 18 Uhr im Alten Rathaus, Burscheider Str. 178 statt. Die Bilder sind bis 5. Juli zu sehen, mo bis fr 9 bis 21 Uhr.

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