Von Leverkusen-Hitdorf bis Bergisch Gladbach Gasleitung soll im Sommer fertig sein

Leverkusen · 70 Prozent der Arbeiten sind geschafft, sagt die bauausführende Firma Open Grid. Die Rekultivierung der genutzen Flächen geht langsamer als erwartet. Der Ausbau der letzten Etappe ab Waldsiedlung beginnt demnächst.

 Teils in offener, teils in (halb-)geschlossener Bauweise verlegt Open Grid Rohre für die neuen Gaspipeline, die die Region schrittweise ab 2023 mit H-Gas versorgen wird.

Teils in offener, teils in (halb-)geschlossener Bauweise verlegt Open Grid Rohre für die neuen Gaspipeline, die die Region schrittweise ab 2023 mit H-Gas versorgen wird.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

8644 Meter sind rekultiviert. 8644 Meter von 23,6 Kilometern. So lang ist die neue Gasleitung der Nordrheinischen Erdgastransportleitungsgesellschaft (NETG) zwischen Voigtslach (Hitdorf) und Bergisch Gladbach-Paffrath, die das Unternehmen Open Grid (OGE) derzeit baut. Der Endspurt hat begonnen: Im August soll der Bau beendet sein. Bis Sommer 2023 sollen alle während des Baus angefassten Flächen rekultiviert sein, kündigt der Technische Projektleiter John-Volkmar Abert an.

„Gerne hätten wir schon mehr rekultiviert, aber das Wetter hat nicht so mitgespielt, wie wir es gebraucht hätten. Fertig sind in Leverkusen und Leichlingen bisher die Strecke zwischen der A 59 und Leichlingen-Rothenberg, der Buchenwald in Leichlingen-Balken (hier waren vor Baustart Salamander umgesiedelt worden), der Bereich Meckhofen (Kleingartenanlage), ein Waldgebiet am Leimbach und der Abschnitt Edelrath bis Hummelsheim.  Die Rekultivierung finde unter ökologischer Baubegleitung statt.

In Steinbüchel hatten die Bauarbeiten für die neue Gasleitung 2021 drei Monate wegen der Steinkauz-Brutzeit ruhen müssen. In Pattscheid wurden Balkantrasse und ein Garten per Microtunneling-Verfahren unterquert, in Meckhofen ein Spielplatz, Straßen und Gehwege. „Genehmigt war eine offene Bauweise, wir haben uns aber  in besonders sensiblen Bereichen dagegen entschieden“, merkt Abert an. 

Etwa 80 Prozent der notwendigen Bohrungen seien mittlerweile abgeschlossen, rund 70 Prozent der Trasse seien fertig. Der Schwerpunkt der Arbeiten verlagere sich auf den letzten Abschnitt zwischen der Waldsiedlung und Paffrath. Hier will OGE im Areal des Dhünnwaldes „Pipe Express,“ ein „halboffenes Verfahren“, anwenden, das schneller, umweltfreundlicher, „aber nicht billiger“ sei. Dabei  bohre sich eine spezielle Maschine durch den Boden und fördere ihn direkt an die Erdoberfläche. Parallel werde der Rohrstrang in die Bohrrille gepresst. Bis Ende August „soll der Abschnitt komplett fertiggestellt sein“. Im Bereich der Waldschule will OGE während der Sommerferien arbeiten. Die Dissonanzen in der Waldsiedlung zwischen einem Anwohner und OGE wegen Baumfällarbeiten für die neue Leitung seien mittlerweile beigelegt, sagt Abert.

Das Teilstück zwischen Schlebusch und Paffrath ist der letzte noch fertigzustellende Teil der Trasse. Allerdings zwingt der Starkregen vom Juli Open Grid noch zum Nacharbeiten in Kamp und Uppersberg: Dort wird die neue Leitung neben einer bereits besehenden Leitung gebaut. Um letzte nicht zu beschädigen, soll sie während der Arbeiten an dem neuen Rohr außer Betrieb gesetzt, beziehungsweise sollen 3,6 Kilometer Rohre ausgebaut und ausgetauscht werden. Wegen des Starkregens mussten die Arbeiten auf dieses Frühjahr verschoben werden, die letzten 900 Meter sollen Ende Juni gebaut sein, die Rekultivierung sofort danach beginnen.

Weil das Wetter eine entscheidende Rolle spiele, geht Open Grid davon aus, dass die komplette Rekultivierung erst 2023 abgeschlossen sein wird. „Und auch danach sind wir noch nicht weg“, betont Abert. Unter anderem für den Fall, dass etwa Landwirten auf den wiedergenutzten Flächen an der Trasse Ausfälle entstünden und Nachentschädigungen geklärt werde müssten.

Apropos Klärung: Das „Loch“ auf der A 3 bei Opladen, das 2021 kurz nach der Untertunnelung der Autobahn  entstanden war, sei mittlerweile ein „Versicherungsfall“. Zudem: Es gebe keine andere „höherwertige Technologie, die wir hätten nehmen können“.

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