Fusion Neue Energie Leverkusen schließt sich an Bauverein an

Die letzte Versammlung dauerte gerade einmal 45 Minuten. Dann war die Bürger-Energiegenossenschaft „Neue Energie Leverkusen“ (NEL) Geschichte. Erst vor sieben Jahren war die Genossenschaft mit großen Hoffnungen gestartet.

 Bernd Fass versprach, die bisherigen Planungen zur berücksichtigen.

Bernd Fass versprach, die bisherigen Planungen zur berücksichtigen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Damals verdeutlichte Hans-Jörg Schaefer, VR Bank-Vorstand und Neue Energie-Aufsichtsratsmitglied, es gehe darum, die dringend erforderliche Energiewende vor Ort von Anfang mitzugestalten und durch aktive Beteiligung von Bürgern, Unternehmen und Institutionen voranzutreiben.

Anfangs schien die Sonne häufig, und alles war gut, rund 2700 Module in 38 Photovoltaikanlagen produzierten jährlich reichlich Strom. Doch die Erwartungen waren höher und weitere tragfähige Investitionen blieben aus. In Verbindung mit notwendigen Wartungsarbeiten und rückläufiger Stromproduktion wies die Jahresbilanz immer häufiger deutliche Verluste aus.

Bis die Verantwortlichen am Dienstag endgültig die Reißleine zogen. Auf Empfehlung von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen 57 Anwesende von insgesamt 127 Mitgliedern die Fusion mit dem Gemeinnützigen Bauverein Opladen (GBO). Notar Klaus Striewski verdeutlichte: „Bisher gehörten Ihnen Photovoltaikanlagen. In Zukunft sind es Häuser mitsamt Photovoltaikanlagen.“ Denn tatsächlich waren sämtliche Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen des GBO installiert.

Bernd Fass, GBO-Vorstandsvorsitzender und bisheriger NEL-Aufsichtsratsvorsitzender, versprach den Anteilseignern deshalb: „Wir berücksichtigen Ihre bisherigen Interessen in unseren Planungen. Unter anderem werden wir Solaranlagen auf dem Parkhaus Kantstraße anbringen. Und andere neue Möglichkeiten nutzen.“ Nach Meinung von Schaefer bietet die vollzogene Verschmelzung eine „genossenschaftliche Beteiligung an einer zukunftsorientierten, wirtschaftlich kerngesunden Genossenschaft“, unter deren Dach die dringend notwendigen Aspekte der Nachhaltigkeit optimal zu nutzen seien. Die Bilanzsumme des bereits geprüften Jahresabschlusses 2018 beträgt insgesamt 931.000 Euro. Das Geschäftsguthaben in Höhe von 484.000 Euro verteilt sich auf 129 Mitglieder.

Darin sind die Rücklagen der beiden letzten Jahre bereits enthalten. Jedes Mitglied ist mit mindestens einem Geschäftsanteil am Bauverein beteiligt und hat rückwirkend zum 1. Januar 2019 Anspruch auf Anteile am Bilanzgewinn. Die genaue Höhe der Anteile wird nach einem mathematischen Schlüssel errechnet. Der Geschäftsanteil beim GBO beträgt 600 Euro, bei der aufgelösten Genossenschaft 250 Euro. Die Verschmelzung gilt als besiegelt, sobald der Bauverein bei seiner morgigen Generalversammlung (18 Uhr, Opladen, Festhalle am Markt) ebenfalls zustimmt.

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