Leverkusen Neue Bahnstadt knüpft an alte Tradition

Leverkusen · Auch besondere Wohnformen wie Nachbarschaftsprojekte sind auf dem Areal vorgesehen, etwa eine Senioren-WG.

 So soll die neue Bahnstadt Opladen einmal aussehen. Das Bild zeigt die Wohnbebauung an der Westseite.

So soll die neue Bahnstadt Opladen einmal aussehen. Das Bild zeigt die Wohnbebauung an der Westseite.

Foto: npa

Rund um die neue Bahnstadt wird überall gebaut. Für den Abriss der alten Brücke musste die Lützenkirchener Straße gesperrt werden. "Diese Sperrung wird vermutlich am Montag aufgehoben", hatte Geschäftsführerin Vera Rottes beim wöchentlichen "Bahnstadt-Mittwoch" verkündet. Tatsächlich war die Straße schon am Donnerstag wieder frei. Als nächstes wird der Treppenabgang der Campusbrücke verlegt, so dass die Verbindung zwischen Opladen-Zentrum und Bahnstadt-Ost dann für sechs Wochen nicht nutzbar ist. Für Juni ist Baubeginn zur Europaallee anvisiert. Und ab Frühjahr 2019 entstehen voraussichtlich 500 neue Wohnungen im Westen der Bahnstadt.

Das zwölf Hektar große Baugrundstück war über viele Jahre quasi als Insel zwischen Personenzugstrecke und Gütergleisen eingeschlossen. Seit Verlegung der Gütergleistrasse kann das Gebiet städtebaulich entwickelt werden. Zurzeit läuft die Baufeldfreimachung, die Vergabeverfahren für Wohnungsunternehmen sind fast abgeschlossen. In der Vermarktung sind aktuell aber nur acht von zehn Grundstücken. Die übrigen zwei Liegenschaften sind für besondere Wohnformen wie Nachbarschaftsprojekte vorgesehen.

Georg Altrogge aus Bergisch Neukirchen signalisierte bereits Interesse. Gemeinsam mit seiner Ehefrau und zehn weiteren Paaren will er eine Genossenschaft gründen. Das Ziel: "Wir wollen zusammen alt werden", so Altrogge. Das Opladener Grundstück sei zur Installation einer altersgerechten Wohngemeinschaft geradezu ideal. Sollte Altrogge den Zuschlag bekommen, müsste er sich an die selben Vorschriften halten, wie die übrigen Bauherren. "Sämtliche Gestaltungsmerkmale sind an die bestehende Bebauung angelehnt", erklärte Prokurist Alfonso Lopez de Quintana. "In Opladen trifft man immer wieder auf diese Gestaltungsmerkmale, die über Jahrhunderte in Opladen entstanden sind. Wir wollen sie in die Neuzeit interpretieren und als Baukultur etablieren."

Sämtliche Einzelheiten wie Farb- und Fassadengestaltung mit Klinker oder Putz, Formen der Baukörper und Dächer sowie Gestaltung der Außenflächen sind in den Kaufverträgen genau aufgelistet. Deren Einhaltung wird in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz überprüft. Schallschutz ist Pflicht. Sämtliche Wohn- und Schlafräume sind zur ruhigen Westseite und zum "Grünen Band" ausgerichtet, nur Nebenräume orientieren sich in Richtung Bahn. Gegen Erschütterungen sind nur federnd gelagerte Fundamente zulässig. Außerdem wird verlangt, die U-förmigen Innenhöfe der Wohnblocks zu begrünen und für Bürger zu öffnen. Und: Mindestens 25 Prozent aller Wohnungen müssen öffentlich gefördert sein.

(gkf)
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