Nach Brandschutzgutachten Neue Aufregung um die Gezelinschule

Nach Gutachten: Stadt veranlasst Brandschutz-Maßnahmen. Politik fordert Sanierungskonzept und dessen Umsetzung.

 Vor gut einem Jahr hatten Schüler, Eltern und weitere Schlebuscher für den Erhalt der Schule demonstriert.

Vor gut einem Jahr hatten Schüler, Eltern und weitere Schlebuscher für den Erhalt der Schule demonstriert.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Fast genau ein Jahr ist es her, dass in Schlebusch die Stimmung hochkochte gegen das von der Verwaltung veröffentlichte Rahmenkonzept für die Optimierung der Grundschulen in Schlebusch, denn das sah als eine Variante  die Schließung der Gezelinschule vor.

Jetzt hat die Stadt eine neue Information für die Politik herausgegeben. Darin geht es um die „bautechnischen Untersuchungsergebnisse“ des Schulgebäudes. „Detaillierte Kenntnissee über den Zustand des Bauwerks sind zwingend nötig, um genaue Vorstellungen vom notwendigen Umfang späterer Sanierungsarbeiten und damit der Kosten für den Erhalt der Schule zu erlangen“, schreibt die Stadt. Die beauftragten Ingenieurbüros entdeckten nun deutliche Mängel beim Brandschutz. Weil die „Qualitäten der Geschossdecken im Hauptgebäude nicht den Anforderungen entsprechen“, hat der Gutachter  Sofortmaßnahmen empfohlen, damit die Nutzung aufrecht erhalte werden kann. Etwa: Garderoben und Tische im Treppenraum werden zurückgebaut, Änderungen bei den Rettungswegen und: „Die weitere Nutzung der Aula ist nur möglich, wenn die maximale Personenzahl 30 beträgt. Die Nutzung im Dachgeschoss ist einzustellen.“ Bisher haben in der Aula bis zu 100 Menschen Platz. Die Stadt habe alle Maßnahmen veranlasst.

 Die Mitteilung hat die Politik auf den Plan gerufen. Die CDU  will weiter für den Erhalt der Schule kämpfen, sie sei unverzichtbar für den Stadtteil, hat CDU-Parteichef Frank Schönberger angekündigt und wischte Sorgen ums nötige Geld fürs Herrichten der Grundschule beiseite: „Wenn genug Geld für die Hauptschule Im Hederichsfeld da ist, dann muss dies auch für die Gezelinschule so sein.“

 Auch die FDP reagiert auf die Mitteilung der Stadtverwaltung: „Für die KGS Gezelinschule wird schnellstmöglich ein Sanierungskonzept und damit verbunden ein solider Kostenplan erstellt“, fordern die Liberalen. „Die Sanierung der Schule wird dann umgehend umgesetzt, um sicherzustellen, dass der Schulbetrieb langfristig für Schülerinnen und Schüler sowie für das Lehrerkollegium wieder akzeptabel und menschenwürdig durchgeführt werden kann.“ Zur Finanzierung werden die „im Haushaltsplanentwurf im investiven Teil vorgesehenen Haushaltsmittel zur Erweiterung der GGS Morsbroicher Straße sowie der KGS In der Wasserkuhl auf jeweils Dreizügigkeit in die Priorität III verschoben“. Also erstmal weiter zurückgestellt, schlägt Ratsgruppen-Sprecherin Monika Ballin-Meyer-Ahrens vor.

Die ergangenen Brandschutzvorschriften mit den entsprechenden Anforderungen ließen einen vernünftigen Schulbetrieb in der Gezelinschule nicht mehr zu,  bemerkt Ballin-Meyer-Ahrens. „Auch erscheinen sie, mit Blick auf den Zustand anderer Schulen, eher überzogen. Es ist inakzeptabel, dass die Schülerinnen und Schüler nun ihre gesamte Garderobe auf  den Lehnen ihrer Klassenstühle hängen müssen, was insbesondere bei nassem Wetter zu einem unerträglichen Klima in den Klassenräumen führen wird“, kritisiert sie. Schon 2018 sei von Bürger das deutliche Signal gesendet worden, dass eine Schließung „einer der beliebtesten Schulen in Schlebusch nicht akzeptiert würde“. Die Stadt habe daraufhin die Pläne erstmal gestoppt. „Nun drängt sich der Eindruck auf, dass hier über den vermeintlichen Zustand der Schulgebäude und über Brandschutzvorschriften die Schließung doch wieder thematisiert werden soll.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort