Neue Ansage D’r Dom kann jetzt auch Kölsch

Köln · Mehrsprachige Ansagen begrüßen die Besucher des berühmten Gotteshauses. Ab sofort werden sie auch auf Kölsch verabschiedet.

 Hans Fey hat eine kölsche Karriere hingelegt: Der gelernte Konditor war 32 Jahre der „Mählwurms Pitter“ im Hänneschen Theater, im Ruhestand wird er zum Kölschsprecher im Dom.

Hans Fey hat eine kölsche Karriere hingelegt: Der gelernte Konditor war 32 Jahre der „Mählwurms Pitter“ im Hänneschen Theater, im Ruhestand wird er zum Kölschsprecher im Dom.

Foto: Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte/Hohe Domkirche zu Köln, Dombauhütte; Foto: Mira Unkelbach

„Herzlich Willkommen im Kölner Dom – dem Wallfahrtsort zu den Heiligen Drei Königen“:  So tönt es jetzt vor dem Mittagsgebet aus dem Dom. Denn ab sofort werden Besucher in Köln von mehrsprachigen Bandansagen über die Lautsprecher begrüßt und auch verabschiedet. Nach dem Gebet wird noch die Abschlussprozession angekündigt – auch auf Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Arabisch und Chinesisch. „Die Ansagen tragen zu unserer Kultur des Willkommens bei, die dem Domkapitel ein großes Anliegen sind“, sagt Dompropst Gerd Bachner. „Unsere Kathedrale und ihre Gottesdienste stehen allen Menschen offen, egal welche Sprache sie sprechen und welcher Religion und Konfession sie angehören.“ Die automatischen Bandansagen werden vor dem Mittagsgebet, den Liturgien am Vierungsaltar und vor der täglichen Schließung abgespielt. Der Dom ist eben international. Das ist klar. jetzt ist er aber auch noch kölsch.

Denn die Bandansage zur Schließung des Doms erklingt in „kölscher Sproch“: „In e paar Minute weed d’r Dom avjeschlosse. Schön, dat ehr do wort - und kutt baal widder“.

Dompropst Bachner hat für diese Version den langjährigen Hänneschen-Puppenspieler Hans Fey gebeten, die Ansage aufzunehmen. Denn, laut Bachner, stehen in Köln der Dom und die kölsche Sprache für Heimat. „So bringen wir in der letzten Dom-Ansage des Tages etwas zusammen, was zusammengehört“, betont Bachner.

Für Hans Fey war die Aufnahme eine Ehrensache. „Ich bin dem Dom und der Kirche allgemein eng verbunden“, erzählt der ehemalige „Mählwurms Pitter“ aus Knollendorf. „Die kölsche Sprache ist ein hohes Kulturgut, und ich spreche sie auch im Alltag. Klasse, dass sie jetzt auch täglich im Dom zu hören ist. Gibt es eine schönere Art, den Besuchern eine gute Nacht zu wünschen?“

Bisher kommt die kölsche Sproch im Dom bei den Besuchern gut an. „Erste Testläufe haben gezeigt, dass sich viele immens freuen, wenn sie der Dom in ihrer Sprache anspricht“, berichtet Domdechant Robert Kleine. „Auch dem Dom tut das gut: Wir möchten, dass er als Gotteshaus wahrgenommen wird, dass den Menschen zugewandt ist.“ Kleine ist für die Gestaltung der Domliturgie –  offiziell festgelegte Form des christlichen Gottesdienstes  – zuständig.

Wer mag, kann die Ansagen vom Band montags bis samstags vor dem Mittagsgebet  (kurz vor 12 Uhr), in der Regel vor den Liturgien am Vierungsaltar und wenige Minuten vor Schließung des Domes hören.

(RP)
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