Lecker in Leverkusen Naturgut-Vorsitzende backt ohne vorzuheizen

Leverkusen · Marianne Ackermann vom Förderverein gibt Tipps, damit die Weihnachtsbäckerei weniger klimaschädlich ist. Zum Beispiel durch die Verwendung von Pflanzenmargarine statt Butter.

Es geht auch mit Pflanzenmargarine statt Butter, sagt Marianne Ackermann.

Es geht auch mit Pflanzenmargarine statt Butter, sagt Marianne Ackermann.

Foto: RP/Gut Ophoven

In der Adventszeit wird überall fleißig gebacken, so auch bei Marianne Ackermann, der 1. Vorsitzenden des Fördervereins Naturgut Ophoven. Und da ihr eine intakte Umwelt am Herzen liegt, achtet die Leverkusenerin auch in der heimischen Küche auf ihre Klimabilanz. Denn rund 15 Prozent der jährlichen Treibhausgas-Emissionen pro Kopf seien auf unsere Ernährung zurückführen, teilt der Verein mit. „Damit verursacht unser Essen mehr klimaschädliche Gase als der private PKW-Verkehr“, so die Naturschützer.

Asketen lassen deshalb – wenn sie nicht schon die Nahrungsaufnahme komplett einstellen können – die Finger von leckeren Plätzchen, die nach Omas Rezept mit guter Butter gebacken sind. Doch es sind auch Kompromisse möglich, die gerade in Deutschland guttun, wo Energie bekanntlich besonders teuer ist und viele Menschen inzwischen auf die gewohnte behagliche Wärme in ihren Stuben verzichten.

Man nehme zum Beispiel Pflanzenmargarine statt Butter. Dann schmecken die Plätzchen zwar nicht ganz so gut, aber dem Klima ist damit geholfen. „Die vegetarischen Zutaten verursachen in der Regel deutlich weniger CO2“, sagt Marianne Ackermann und rechnet vor: Mit 250 Gramm Margarine statt Butter ließen sich etwa 5,6 Kilo CO2 vermeiden. Außerdem backt sie nach eigenem Bekunden mit Bio-Mehl und Eiern aus biologischer Haltung. Das spare noch mal bis zu 30 Prozent CO2.

Auch andere Zutaten wie etwa Milch kommen bei ihr nur ins Haus, wenn sie „aus der Region oder zumindest aus Deutschland“ stammen. „Es kann nicht sein, dass Mehl, Eier oder Milchprodukte vom Großhandel aus dem Ausland billigst eingekauft werden, während vor Ort unsere Bauern um ihre Existenz bangen. Das ist nicht nur wegen der langen Transportwege ökologischer Irrsinn“, findet Marianne Ackermann. Bei Nüssen und Kakao achtet sie auf Fair-Trade-Produkte. „Mit der Kennzeichnung ,Fairer Handel‘ weiß ich, dass die Kleinbauernfamilien bessere Preise erhalten haben und menschenwürdigere Arbeitsbedingungen eingehalten wurden.“

Logischerweise wird das Backen durch den Verzicht auf „billigst“ teurer. Aber: Beim Backvorgang selbst gibt es Sparpotential. So erhitzt die Naturgut-Fördererin den Ofen mit Umluft. „Das ist nicht nur energiesparender als Ober-/Unterhitze, sondern es lassen sich auch mehrere Bleche gleichzeitig backen“, erklärt sie. „Wenn man zudem auch noch aufs Vorheizen verzichtet, die Backofentür geschlossen hält und den Backofen fünf bis zehn Minuten früher ausschaltet, wird noch mehr Energie gespart“, sagt sie. Doch das erfordere ein bisschen Erfahrung, weil die Zeitangaben im Rezept dann nicht mehr stimmen.

Eine klimafreundliche Ergänzung zu den Plätzchen seien Naschereien, die ganz ohne Backen auskommen, wie die Nussbällchen, sagt Marianne Ackermann. „Das ist besonders leckerer und gesunder Genuss statt einer zuckerhaltigen Kalorienbombe auf dem Weihnachtsteller.“ Und hat auch gleich ein Rezept hierfür parat:

Nussbällchen

Für etwa 30 Stück benötigt man folgende Zutaten: 250 g Mandeln, Haselnüsse oder andere Nüsse, dazu 2-3 EL Honig – für vegane Plätzchen Agavendicksaft oder eine andere dickflüssige Zuckeralternative, 2-3 TL Lebkuchengewürz – alternativ geriebene Vanilleschote und 30 g Margarine.

Die Zubereitung der Rohkost-Plätzchen erfordert nur wenige Handgriffe: 200 g Mandeln im Mixer zu einem feinen Mehl zerkleinern, die restlichen 50 g fein hacken. Die gemahlenen und gehackten Mandeln zusammen mit Honig, Gewürzen und der Margarine in eine Schüssel geben, kalt stellen und später in der Hand zu kleinen Kugeln formen.

(gut)
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