Festnahmen in Bayern: Spione sollen für Russland US-Einrichtungen ausgespäht haben
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Serie: Kids-Krimi Nächtliches Entsetzen im Schlosspark

Serie: Kids-Krimi · Was bisher geschah: Lisa hat eine Schatzkarte von Onkel Giselher mitgebracht, die das Versteck des Nibelungenschatzes zeigen soll. Haken: Die Kids können die Schrift nicht lesen. Weil Giselher sagt, der Schatz liegt im Morsbroicher Park nahe eines Grabsteins, geht das Detektivtrio nachts auf Suche.

Leon war als Erster auf der Fußgängerbrücke zum Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, dem verabredeten Treffpunkt. Sein Fahrrad hatte er am Schlossparkplatz hinter einem Gebüsch versteckt. Spuren hinterlassen — das ging nicht. Vorn zum Schloss reinspazieren ging auch nicht, immerhin konnten im Restaurant oder im Schloss noch Leute rumlaufen.

"Mensch, wo bleiben die anderen?", motzte Leon leise und schob sich zur Beruhigung einen Schokoriegel zwischen die Zähne. Lisa und Mirko kamen zusammen aus Richtung Schule. "Zusammen!?!", schoss es Leon durch den Kopf. Er wurde eifersüchtig. "Mirko war so nett, mich abzuholen", wisperte Lisa denn auch, während Mirko dümmlich grinste, soweit Leon das im Schein seiner Taschenlampe sehen konnte.

Leon kochte vor Wut. Was bildete sich dieser Mirko überhaupt ein. Noch viel schlimmer: Wieso war er selbst nicht auf die Idee gekommen, Lisa abzuholen? Leon hätte sich ohrfeigen können. Aber das verschob er auf später. Jetzt war es Zeit zu handeln. "Ihr habt ja schön lange gebraucht", knirschte er. "Los jetzt. Ich weiß, wo ein Loch im Zaun ist." Zu gerne hätte Leon es gehabt, wenn Mirko so blöd gewesen wäre, zu fragen, warum sie nicht vorn reinmaschierten. Aber den Gefallen tat Mirko ihm nicht.

"Aua", entfuhr es Lisa laut, als sie mit dem Schienbein entlang eines dornigen Astes schrammte. "Pass doch auf", zischte Mirko sie an. "Und sei gefälligst leise." Leon durchzuckte Freude. "Doch nicht alles eitel Sonnenschein bei denen", dachte er und sagte besorgt: "Hast du dich verletzt?" Lisa schüttelte tapfer den Kopf, ein bisschen Blut tröpfelte an ihrem Bein hinunter. Leon hatte Pflaster eingesteckt. Held sein — ja, das war nach seinem Geschmack.

Die Luchse suchten lange im Park nach etwas, was aussah wie ein Grabstein. Leon musste des Öfteren ein Gähnen unterdrücken. Als sie endlich im hinteren Teil des Parks einen grabmalähnlichen Stein im fahlen Mondlicht erspähten, blieben sie in einiger Entfernung stehen. "Ich dachte schon, wir finden nie was", gähnte Lisa erleichtert und lehnte sich für einen kurzen Moment an Leon. "Ich ha-a-a-bs au-ch ni-i-i-cht für möglich ge-ha-ha-halten", stotterte Leon verlegen.

"Sicher bin ich knallrot angelaufen", dachte er und begann sich gerade an die Berührung zu gewöhnen, als Mirko ihn jäh aus den Gedanken riss. "Hört ihr dieses scharrende Geräusch?", flüsterte er. Sie lauschten. Tatsächlich, da kratzte etwas, jemand stöhnte und schnaufte, dann hörte es sich so an, als fielen schwere Brocken auf den Boden. Es kam aus Richtung Grabstein. "Ich hab' doch ein bisschen Angst", gestand Lisa ganz leise. Jetzt ergriff Leon seine Chance und legte ihr den Arm um die Schultern.

"Musst Du nicht, wir ich" Mirko unterbrach: "Wir schleichen uns an." Leon fiel wieder ein, dass er der Chef der Luchse war. Ärgerlich, nun hatte Mirko schon wieder das Kommando an sich gerissen. Er nahm Lisa an die Hand und schlich los.

Je näher sie dem Stein kamen, desto langsamer wurden alle drei. Was, wenn es doch ein Spuk aus der Gruft war? Wer wusste denn schon, was es tatsächlich zwischen Himmel und Erde gab? "Wir schaffen das, auf drei richten wir die Taschenlampen auf den Stein und auf das dahinter", ordnete Leon an. " drei!" Die Luchse hielten den Atem an.

Im Schein der Taschenlampen erblickten sie eine Gestalt, die hinter dem Stein bis zum Bauch in einem Loch stand, die Schaufel in der Hand. "Den kenn' ich", brach es nach der Schrecksekunde aus Mirko hervor. "Das ist ein Freund meiner Eltern. Das ist Rainer Häusler, der Stadtkämmerer."

(RP)
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