Airbus außer Dienst „Leverkusen“ in Spanien eingemottet

Leverkusen · Der Airbus A 340-600 ist wegen der Corona-Krise außer Dienst. Seine Zukunft ist ungewiss.

 Die „Leverkusen“ (unser Foto zeigt einen Flieger gleichen Typs Airbus 340-600)  steht eingemottet auf einem Flugplatz in Nordspanien. Ob sie je wieder fliegen wird, ist ungewiss.

Die „Leverkusen“ (unser Foto zeigt einen Flieger gleichen Typs Airbus 340-600)  steht eingemottet auf einem Flugplatz in Nordspanien. Ob sie je wieder fliegen wird, ist ungewiss.

Foto: Lufthansa

Seit 2004 ist der Airbus 340-600 mit dem Kennzeichen D-AIHE („Hotel Echo“), Taufname „Leverkusen“, unterwegs, im Oktober 2019 hatte er bei einem Werftaufenthalt in Dublin noch eine neue Lackierung erhalten. Am 18. März war die Maschine von Kapstadt nach München zu ihrem letzten Linienflug gestartet. Knapp vier Wochen später, am 14. April, wurde der Airbus gemeinsam mit zwei Schwestermaschinen ins spanische Teurel überführt. Dort steht er jetzt eingemottet auf einem zu diesem Zweck häufig genutzten Flugplatz. Ob die „Leverkusen“ je wieder fliegen oder verschrottet wird, ist unklar.

„Wann bei einer dauerhaften Stilllegung der aktuellen ,Leverkusen’ wieder ein Nachfolger in die Luft gehen könnte, ist in der aktuellen Lage voller Unsicherheiten nicht abzusehen“, sagt der Journalist und Luffahrtexperte Udo Lanz. „Man kann davon ausgehen, dass die Lufthansa die Tradition der Taufnamen beibehalten wird. Je weniger Flugzeuge aber im Einsatz sind, umso länger wird es dauern, bis ruhende Städtenamen wieder zum Zug kommen. Schon unter Normalbedingungen betrug die Wartezeit in vielen Fällen mehrere Jahre.“ Lanz hatte die letzte Reise der Leverkusen“ im Rahmen eigener Rechechen für eine Regionalzeitung in der Oberpfalz verfolgt und unsere Redaktion informiert.

Der Grund für die Stillegung ist die Corona-Krise. Von 763 Maschinen der Lufthansa stehen derzeit 700 am Boden. Der Konzern hat die A340-600-Flotte komplett stillgelegt, bestätigt Martin Leutke, Sprecher des Luftfahrtunternehmens. „Alle 17 Flugzeuge stehen am Boden“, sagt er. Die 340-600 sei eben ein großes Flugzeug mit vier Triebwerken und nicht gerade spritsparend unterwegs. Geplant sei, dass von den 17 Fliegern einige endgültig stillgelegt, andere nach der Krise wieder reaktiviert werden sollen. Welche das sind, sei aber noch nicht entscheiden.

Der Flughafen Teurel, zwischen Saragossa und Valencia in Nordspanien gelegen, eigne sich wegen rund 240 Sonnentagen und wenig Niederschlag sehr gut zum Parken von Flugzeugen, teilt die Airline in einer Pressemitteilung mit. Dort wird die „Leverkusen“ nun „Urlaub“ machen, möglicherweise wird es auch ihre „letzte Ruhestätte“. Maximal sollen zehn der 17 Flieger später wieder in Dienst gestellt werden. Ein Einsatz aller Maschienen sei zumindest für die kommenden ein- bis eineinhalb Jahre nicht vorgesehen, meldet die Lufthansa weiter.

„Leverkusen“ hießen zuvor bereits ein Airbus A340-200, eine McDonnell Douglas DC-10-30 und eine Boeing 727-200, berichtet Luftfahrtexperte Lanz. Das Schicksal, nicht mehr gebraucht zu werden, teilen übrigens nun viele Maschinen, die nach alter Lufthansa-Tradition nach Städten benannt sind. So ist das Flugzeug „Weiden“, dessen Reisen und Entwicklung Lanz seit längerem verfolgt, derzeit auf einem Flugzeugparkplatz bei Cuxhafen abgestellt worden.

Das spezielle Interesse des Journalisten ist keineswegs zufällig: Er arbeitet für die „Oberpfalz-Medien“, eine Tageszeitung in Weiden in der Oberpfalz. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit der zivilen Luftfahrt.

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