Obstbaum-Patenschaften „Weißes Seidenhemdchen“ zum Fest

Leverkusen · Geschenk aus der Nachbarschaft. Nabu empfiehlt Obstbaumpatenschaft in der Stadt.

Wer Pate werden will, kann sich beim Nabu melden.

Wer Pate werden will, kann sich beim Nabu melden.

Foto: Hannah Brüggemann

Für Vati ein neuer Elektrogrill, für Mutti ein neues Smartphone und für die Patentante ein Parfum. Oder doch lieber anders herum, weil beim vergangenen Fest Ähnliches unterm Baum lag? Das richtige Weihnachtsgeschenk zu finden – eine Herausforderung. Angeblich geben 25 Prozent der Beschenkten ihre Weihnachtsgeschenke an andere weiter, 22 Prozent lassen sie irgendwo im Keller verschwinden, 16 Prozent tauschen sie um und zwei Prozent entsorgen sie im Müll.

Das muss nicht sein, sagt die Nabu-Naturschutzstation Leverkusen-Köln. Ihre Antwort auf die „Alle-Jahre-wieder“-Frage: ein „Weißes Seidenhemdchen“ schenken oder einen „Kaiser Wilhelm“ oder einen „Rheinischen Krummstiel“. Kurzum: etwas Nachhaltiges von nebenan. „Ein Geschenk das Freude verbreitet, Menschen zusammenbringt, die Umwelt schont, die Natur schützt, Lebensräume schafft und das Landschaftsbild erhält – einen alten Obstbaum“, heißt es von den Naturschützern.

Die Naturschutzstation bietet Patenschaften für Obstbäume in Leverkusen an. Wer den Obstwanderweg Leverkusen entlangstreift zwischen Quettingen/Lützenkirchen und Bergisch Neukirchen, kommt an etlichen Streuobstwiesen vorbei mit teils knorrig-eigenwilligen alten Bäumen, teils jugendhaften Stämmchen, die im Frühjahr mit ihrem Blütenmeer angeben und erst noch ausgewachsene Bäume werden wollen.

Streuobstwiesen „waren vor 100 Jahren ein prägender Bestandteil der Landschaft, heutzutage werden sie zur Seltenheit. Sie sind für ihre Besitzer nicht mehr rentabel und müssen konventionellen Obstplantagen weichen oder werden einfach ihrem Schicksal überlassen“, meldet der Nabu. „Dabei profitieren von einer traditionellen Streuobstwiese sowohl Mensch als auch Tier. In den hohlen Stämmen alter Bäume hausen Spechte, Käuze oder Siebenschläfer, die Blüten werden von einer Vielzahl an Insekten besucht, und das Fallobst dient Igeln als Nahrung.“ Und was hat der Mensch davon? Er lernt Obstsorten kenne, die es teils im Handel gar nicht mehr zu kaufen gibt.

Mit einer Patenschaft bekommt der Pate einen Altbaum auf einer der Streuobstwiesen der Stadt zugeteilt. Im Herbst werden die Paten samt Familien und Freunden zur Ernte eingeladen. Die Patenschaft besteht zunächst für fünf Jahre und kostet 80 Euro pro Jahr und Baum. Die Finanzspritze hilft laut Nabu bei der Pflege und dem fachgerechten Schnitt der Bäume. „Bei einem regelmäßigem Schnitt, kann ein Obstbaum bis zu 120 Jahre alt werden.“

Info Interessenten melden sich bei der Nabu-Naturschutzstation, Talstraße 4, info@nabu-station-l-k.de.

(LH)
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