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Leverkusen "Mystik und Klarheit" in Holz und Fotografie

Leverkusen · Seine klaren Holzarbeiten passen genau zur Philosophie eines "Hauses der Stille". Insofern dürfte Martin Hensel Dauergast in der Hitorfer Galerie FlowFineArt werden.

Mit schwerem Gerät, nämlich einer Kettensäge bearbeitet er ausgewählte Hölzer oder Fundstücke, die er am Rheinufer in der Nähe seines Wohnortes Neuss aufgesammelt hat. Entsprechend grob gekerbt sind die Oberflächen seiner Skulpturen, die er manchmal anschließend mit dem Flammenwerfer bearbeitet, um sie verkohlt erscheinen zu lassen.

Nicht ganz perfekt gerundet ist darum die Holzkugel, in der manche einen Erdball sehen. Vielleicht, weil sich von einem Pol aus sternförmig Risse in alle Richtungen gezogen haben, wie Meridian-Linien. Wie eine rundliche menschliche Figur erscheint ein oval geformtes Douglasienholz mit einem Durchblick in der Form eines Gesichts.

Der Fluss des Lebens und das ewige Unterwegssein beschäftigen Martin Hensel, der auch als Coach für Konflikttraining arbeitet. Ein Symbol dafür schwebt draußen im Innenhof an der Wand: ein grobes Holzgerippe in der Form eines Bootes. In diesem Haus mit Blick auf den Rhein passen seine Boot-Metaphern nicht nur im übertragenen Sinne. Aus Pappmaché, Harz und Wachs hat er drei asiatisch schlichte Boote geformt, die Ruhe in den oberen Flur bringen.

30 weitere in Miniaturformat steckte er jeweils auf biegsame Metallstäbe, so dass sie leicht hin und her schaukeln. Von seinem Doppelleben in zwei Berufen spricht seine raumfüllende Installation "Abendmahl" 13 grob geformte ein Meter hohe Kelche stehen wie Menschen im Kreis um ein kompaktes Teil in der Mitte, das als Brotlaib zu deuten ist.

Die Bilder von Dan Hepperle, dessen Arbeiten regelmäßigen Galeriebesuchern von vergangenen Ausstellungen vertraut sind, korrespondieren mit den Holzskulpturen auf stille Weise. Seine Hauptfarbe ist nach wie vor Weiß, das durch die dicke Materialität, durch Strukturen und leichte Abtönungen viele unterschiedliche Nuancen hat. Sie bilden Spuren und Linien oder sie erinnern an alte Fassaden, in deren Unregelmäßigkeit man eventuell konkrete Bilder entdecken mag.

Während diese beiden Künstler der Klarheit verpflichtet sind, versucht Isam Telhami mit der Kamera Stimmungen einzugfangen. Er liefert den mystischen Anteil der Präsentation "Klarheit und Mystik". Wenn er Landschaften, egal ob Stadt oder Natur, aufnimmt, dann legt er besonderen Wert auf die Lichtverhältnisse, auf Naturereignisse wie auffallende Wolkenbilder, Himmelsfarben oder Nebel. Bei Innenräumen sucht er Lichtfluchten oder Spiegelungen. Isam Telhami ist professioneller Fotograf in Palästina und hat die Galerie kennengelernt, weil er während eines Messebesuchs im Haus der Stille übernachtete.

Die Ausstellung "Mystik und Klarheit" wird am Sonntag, 12. Juli, von 11 bis 15 Uhr in der Galerie FlowFineArt, Rheinstraße 54, eröffnet und bleibt dort bis 4. Oktober. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag 15 bis 18 Uhr; Sonntagsmatineen am 26. Juli, 30. August und 20. September jeweils von 11 bis 14 Uhr.

(mkl)
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