Andacht zum „Fest der Erscheinung“ in Leverkusen Musikalischer Gruß an die Heiligen Drei Könige

Opladen · Kantor Michael Porr und Tenor Maximilian Fieth bereichern klangvoll das liturgische Abendgebet in der evangelischen Gemeinde Opladen.

 Musikalische Vesper in Quettingen: Maximilian Fieth (Tenor) und Michael Porr (Klavier) im Zusammenspiel.

Musikalische Vesper in Quettingen: Maximilian Fieth (Tenor) und Michael Porr (Klavier) im Zusammenspiel.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Nachdem in der Vorwoche zahlreiche Kinder als Heilige Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus gezogen waren, hatte die Evangelische Kirchengemeinde Opladen für Samstag eingeladen. Zwar trafen sich weder Caspar oder Melchior noch Balthasar bei der musikalischen Vesper in der Quettinger Kirche. Stattdessen bereicherten Kantor Michael Porr und Tenor Maximilian Fieth das liturgische Abendgebet am Vorabend des ersten Sonntags vor Epiphanias, also dem Tag, der regelmäßig in der evangelischen Kirche gefeiert wird und an dem die Taufe Jesu im Mittelpunkt steht.

Er wird häufig auch als „Tag der Heiligen Drei Könige” oder „Fest der Erscheinung” bezeichnet. Schon seit 2014, dem Jahr des 150. Gemeindejubiläums, gehören musikalische Andachten wie diese einschließlich kurzer liturgischer Lesungen, Gebete und Segen zum festen Bestandteil der Opladener Gemeinde. Die von Pastor Stephan Noesser geleitete Liturgie begann zunächst mit dem Orgelspiel von Porr, der auf der Empore das festliche Arrangement „Noel“ des Barock-Komponisten von Louis-Claude Daquin zum Besten gab. Zu den weiteren Höhepunkten gehörten anschließend der Titel „Die Könige“ aus dem Liederzyklus op 8 von Peter Cornelius. Während Fieth den Kirchenraum mit seiner feinen, wohlklingenden Stimme füllte und locker-leicht zwischen lyrischem Pianissimo und dramatischem Forte variierte, wurde er von Porr am Klavier begleitet.

Nach der Lesung hörten die Besucher ein weiteres, begeisterndes Orgelstück. Dabei handelte es sich um Pastoralkompositionen für Orgel aus der Feder der französischen Komponistin Mel Bonis. „Das Klavier war ihr ureigenes Instrument und Mittel schöpferischer Verwirklichung“, schrieb Eberhard Mayer, Leverkusener Mediziner, Cellist und Gründer des gleichnamigen Kammermusikensembles, über die Schätze der fast vergessenen Musikerin. Bis heute führt seine Witwe, Ingrid Mayer, ehemalige Lehrerin am Lise-Meitner-Gymnasium und Vorsitzende des Bund, sein Werk fort.

„Die Heiligen Drei Könige“ von Joseph Haas aus sechs Krippenlieder Op 49 erklang im Anschluss als Zusammenspiel zwischen Klavier und Gesang. Schlossen Besucher ihre Augen, konnten sie in Gedanken die von Engelsreigen und Schalmeien begleiteten drei Weisen aus dem Morgenland bei ihrer Ankunft erkennen.

Den Abschluss nach dem Segen bildete „Epiphanius“ aus dem Weihnachtsklassiker von Johann Wolfgang von Goethe, den Hugo Wolf entsprechend vertont hatte. In dem Scherzlied überzeugte Fieth erneut mit volltönender Stimme und samtartiger Intonation.

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