Leverkusen Musik über Krimi und Horror
Leverkusen · "Die Blumen des Bösen" bestimmten in diesem Jahr die Auswahl der Stücke des Marienschule-Konzerts. Von der Stufe fünf bis zur 13 haben alle ihren passenden Part. Allein das Schulorchester umfasst 60 Schüler.
Ganz harmlos wiegen sich anfangs noch alle im Dreiertakt, den Barbara Müller aus der Stufe zehn am Klavier vorgibt. Aber der Text lässt schon ahnen, dass es so harmlos nicht weitergehen wird: "Der Mörder ist immer der Gärtner". Mit diesem Lied von Reinhard Mey eröffnete der Unterstufenchor das Schulkonzert zum Halbjahreswechsel in der Marienschule. Musiklehrerin Almut Giebisch hielt die Stimmen an den entscheidenden Stellen fast an, um die Spannung noch ein wenig zu steigern.
Und das war erst der Anfang eines Programms mit Musik über Mord und Krimi, Gruseln und Horror. "Die Blumen des Bösen" bestimmten dieses Jahr die Auswahl. Wieder eine neue Variante in der Folge bewährter Themenkonzerte, bei denen die verschiedenen Schulensembles von der Stufe fünf bis zur 13, die Anfänger ebenso wie die musikalisch Fortgeschrittenen im Leistungskurs (LK), ihren passenden Part haben. Dabei jeweils möglichst viele Schüler zu beteiligen, das ist das Konzept von Monika Löhr und ihren Musikkollegen. Sie hat dieses Mal im Doppeljahrgang sogar 15 Schüler im Leistungskurs, der an der Marienschule seit vielen Jahren regelmäßig zustande kommt, was längst nicht an allen Gymnasien Standard ist. Für manche Schüler ein Grund, in der Oberstufe dorthin zu wechseln.
Richtig fetter Sound
Besonders stark ist derzeit das 60-köpfige Orchester besetzt, vor allem die Bläserabteilung, die mit vier Trompeten, vier Posaunen, und je zwei Oboen und Fagotte schon richtig fetten Sound machen kann. Perfekt für monumentale Filmmusik, die sich die Schüler für dieses Konzert wünschten. "Die Rache der Sith" aus der Star Wars Episode III ebenso wie einen Titel aus dem "Fluch der Karibik III". Dass er im Schulorchester sogar ein Horn zur Verfügung hat, hat Musiklehrer Klaus Lowinski, der das Orchester zusammen mit Joachim Riemen leitet, in 17 Dienstjahren noch nicht erlebt. Dazu hat er die stattliche Zahl von zwölf Geigen, die allerdings bei dieser Bläser-Übermacht für eine Balance nicht ausreicht.
Zum Finale ab in die Zuschauer
Der Chor der Stufen neun bis 13 sang, von Pascal Torca am Klavier begleitet, thematisch Passendes wie den "Kriminaltango" oder "Mack the Knife" aus der Dreigroschenoper. Ein deutlich anspruchsvolleres Arrangement von "Totale Finsternis" aus dem Tanz der Vampire legte der Musik-LK nach, außerdem eine schlichte aber grausige "Erlkönig"-Vertonung. Zum Finale gab es kein Halten mehr. Beim Tanz der Vampire verließen die Sänger die Bühne und Instrumentalisten so weit wie möglich die Plätze, um die Zuhörer musizierend zu umringen und ihnen bedrohlich auf die Pelle zu rücken.
