Leverkusen Museum zeigt Holzschnitte aus der eigenen Sammlung

Leverkusen · Die Grafische Sammlung im Dachgeschoss des Museums Morsbroich zeigt bis Oktober Holzschnitte aus der eigenen Sammlung. Der Titel der Ausstellung "Lichtsplitter" bezieht sich auf eine 1985 entstandene Serie von Bernd Zimmer, die in dieser Schau zu sehen ist. Außerdem sind Arbeiten von Cees Andriessen, Georg Baselitz (von dessen Werken die Sammlung Morsbroich das größte Konvolut besitzt), Martina Geist, Antonius Höckelmann, Per Kirkeby, Paco Knöller, Christoph M. Loos, Carsten Nicolai, Markus Oehlen, Heribert C. Ottersbach und Guenther Uecker ausgestellt.

Der Holzschnitt hat in den 1980er Jahren eine wahre Renaissance erfahren und wurde zu einer Art Leitmedium, erklärt Dr. Frist Emslander, Leiter des Grafischen Kabinetts. Dieser Entwicklung widmete das Museum Morsbroich einen Sammlungsschwerpunkt und erwarb große Konvolute von Druckgrafiken, von denen nun einige Highlights präsentiert werden. Bereits die Klassische Moderne hatte die Ausdrucksmöglichkeiten des Holzschnitts, der ältesten druckgrafischen Technik der Welt, erweitert. Georg Baselitz knüpfte daran, fasziniert von der "vergessenen Kunstform" des Farbholzschnitts, um 1965 an. Mit dem Aufkommen der Neuen Figuration und einer Rückbesinnung auf klassische Medien erfuhr der Hochdruck mit seinen spezifischen Ausdrucksqualitäten einen Aufschwung, der bis heute anhält. In einem Umfeld der zunehmenden Perfektionierung technischer Bilder wurde das Medium des Holz- und Linolschnitts für viele Künstler wieder attraktiv. Die Künstler, deren Arbeiten im Museum Morsbroich zu sehen sind, gewinnen dem Hochdruck neue Facetten ab und führen ihn n seine Grenzen, nicht nur in Bezug auf die monumentalen Formate. Für diesen Neuaufbruch steht exemplarisch das Werk von Gert und Uwe Tobias, denen die Hauptausstellung um Museum Morsbroich gewidmet ist.

Zur Ausstellung gibt es ein Begleitheft mit Erläuterungen.

(mkl)
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