Leverkusen Müllgebühr steigt nächstes Jahr um bis zu 3,30 Euro

Leverkusen · Die Stadt Leverkusen wird die Müllgebühren für 2016 um 3,64 Prozent anheben: Je nach Situation steigen die Abgaben für den einzelnen Leverkusener um rund 2,80 oder 3,30 Euro (Einwohnergleichwert) und Jahr. Der Leverkusener Finanzausschuss hat diese Steigerungen gestern beschlossen. Es ergibt sich nach Vorgaben der Müllentsorgungsfirma Avea folgender Gebührensatz für Einwohner beziehungsweise Einwohnergleichwerte:

- neue Gebühr: 93,35 Euro (alt: 90,07 Euro), wenn es ohne Kompostierungsabschlag oder die Abgabe von Bio-Abfällen läuft.

- mit Ermäßigung bei Eigenkompostierung oder Abgabe biogener Abfälle wird der Satz bei 81,33 Euro (alter Satz: 78,49 Euro) liegen.

Die Abgabe von Küchenabfällen und sonstigen "biogenen Abfällen" ist für Leverkusener ab kommendem Jahr an dem Wertstoffzentrum in der Fixheide oder auf der Grünschnittdeponie in Burscheid-Heiligeneiche möglich.

Vier wesentliche Gründe geben Stadt und Avea für die Gebührenanhebung an: Da schlagen zunächst die allgemeinen Kostensteigerungen durch, aber auch der Aufwand zur Entsorgung und Aufbereitung von alten Elektrogeräten (Materialtrennung, Batterieverwertung etc.). Zudem kommen die Kosten für das getrennte Sammeln der Bio-Abfälle hinzu. Finanziert werden muss auch die geplante Softwareumstellung des Gebührensystems. Dafür hatte die Avea dieses Jahr schon die Strichcode-Aufkleber an alle Abfalltonnen kleben lassen.

Dass die Gebühren von Jahr zu Jahr nicht größere Sprünge machen, hängt mit den "ungewollten Gebührenüberschüssen" zusammen. Bedeutet: Stadt und Avera kalkulieren die Gebühren meistens lieber so, dass Mehreinnahmen entstehen. Dieser "Gewinn" muss dann allerdings innerhalb von vier Jahren an die Bürger zurückgegeben werden. Üblicherweise werden die Überschüsse in die Deckung der Kosten des Folgejahres gesteckt. Für nächstes Jahr verwendet die Stadt deshalb 100.000 Euro Überschuss aus dem Jahr 2012 und 370.00 Euro aus 2013 für den Gebührentopf. Und aus dem vergangenen Jahr, in dem rund 665.000 Euro Überschuss anfielen, werden weitere 100.000 Euro eingesetzt, sind insgesamt rund 600.000 Euro "ungewollte Überschüsse".

Die Avea stellt der Stadt und damit allen Gebührenzahlern neben den allgemeinen Kosten der Müllbeseitigung noch mehrere dicke Posten in Rechnung:

- für die Aufstellung, Unterhaltung und Entleerung der Straßenpapierkörbe sind dies 303.324 Euro

- für die Beseitigung des "wilden Mülls" kommen weitere rund 300.000 Euro hinzu. Diese besonders vielfältige und auch kleinteilige wilde Müllart findet sich laut Avea insbesondere an Badeseen, in Parkanlagen und in den Außenanlagen der Schulen, schreibt die Stadt in dem Beratungspapier für die Ratsvertreter.

Weitere Posten der Avea-Stadt-Berechnungen zur Ermittlung der Müllgebühren:

- Kosten für Stilllegung und Nachsorge Deponie Schlangenhecke: 5527 Euro

- Verwaltungskosten für Festsetzung und Erhebung der Abfallgebühren: 550.000 Euro

- Kosten für die Prüfung der LSP-Vorkalkulation 10.000 Euro, macht insgesamt 1,1 Millionen Euro.

(RP)
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