Leverkusen Monumentale Plastiken made in England

Leverkusen · Das Arp-Museum zeigt Skulpturen des Briten Henry Moore. Eine kennt fast jeder aus früheren TV-Nachrichten.

 Große, meist runde Formen aus Stein und Bronze hat der international bekannte britische Bildhauer Henry Moore kreiert. Zu sehen sind sie bis Mitte Anfang Januar im Arp-Museum in Remagen.

Große, meist runde Formen aus Stein und Bronze hat der international bekannte britische Bildhauer Henry Moore kreiert. Zu sehen sind sie bis Mitte Anfang Januar im Arp-Museum in Remagen.

Foto: Norbert Ittermann

Bildhauer werde er, wenn er groß ist, hat Henry Moore früh in seinem Leben gesagt. Das war um 1909, und der Junge aus Yorkshire im Norden Englands war gerade mal elf Jahre alt. Er begann, aus Ton zu modellieren. Zehn Jahre später wurde er der erste Bildhauerei-Student der "Leeds School of Art".

Fast 100 Jahre später sind Werke von Henry Moore in aller Welt zu sehen. Und kaum zu übersehen, denn Moore mochte es groß. Trotzdem wirken seine Plastiken nicht unbedingt wuchtig, sondern oftmals fast schon filigran.

Als die Bundesregierung ihren Sitz noch in Bonn hatte, war Moore Dauergast in den Fernseh-Nachrichten. Denn auf Betreiben des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, der mit Moore befreundet war, kam dessen Objekt "Two Large Forms" Ende der 1970er Jahre auf den Vorplatz des Bundeskanzleramtes - und so bei der Polit-Berichterstattung aus Bonn auf die Mattscheibe. "Für mich ist dieses Kunstwerk auf dem neuen Grün des Vorplatzes ein Zeichen für Leben, ein Symbol für menschliche Verbundenheit, auch ein Ausdruck für Menschlichkeit. Und diese Wirkung teilt sich - so meine ich - dem ganzen Platz mit", hat Helmut Schmidt bei der Einweihung gesagt. Und ähnlich könnte es Besuchern gehen, die sich noch ein Stück weiter den Rhein rauf ins Arp-Museum im alten Bahnhof Rolandseck begeben. Dort läuft "Vision. Creation. Obsession", eine Schau mit Moore-Werken auf drei Etagen im großzügigen Anbau. Platz ist eben nötig, denn teils sind Moores Großplastiken - geschmeidig, abstrakt und teils in glänzender Bronze - monumental. "Alles was ich tue, beabsichtige ich, in großem Maßstab zu machen. Größe selbst hat ihre Wirkung und körperlich können wir uns stärker zu einer großen Skulptur in Beziehung setzen als zu einer kleinen", liefert ein Zitat von Moore auf einer Museumswand die Erklärung.

Dazu vergleicht die Schau Moores Werk mit Gemälden und Skulpturen alter Meister und setzt sie in einen Dialog mit Werken von Hans Arp. Randnotiz: Der Bahnhof Rolandseck war Moore, der 1986 starb, nicht fremd: Mehrmals war er in den 1970ern vor Ort.

(RP)
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