Leverkusen Mitte 2020 ist Campus Opladen fertig
Leverkusen · Seit einem Jahr laufen die Bauarbeiten in der Bahnstadt - und liegen im Zeitplan. Ende 2018 soll der Rohbau stehen.
Die Bahnstadt Opladen gilt als "Jahrhundertprojekt" - so wird sie als Vorzeigeobjekt oft und gerne bezeichnet. Bis vom Papiertiger aus Planungswerkstätten ein schon ziemlich vorzeigbares Stadtquartier mit jungen Familien, Firmen, Vereinen wurde, hat es gut ein Jahrzehnt gedauert. Vera Rottes, Chefin der Bahnstadtentwicklungsgesellschaft nbso, hätte in dieser Zeit gerne noch ein Projekt auf dem Areal fertiggestellt gewusst: die Dependance der Technischen Hochschule (TH) Köln. Doch die macht das Dutzend noch voll: Im Sommer 2020 soll sie fertig sein, im Herbst zum Wintersemester die Studierenden dann auf dem Campus Opladen über Büchern und an Labortischen lernen. Ursprünglich hatten schon 2012 die ersten jungen Leute über die Grüne Mitte in der Bahnstadt schlendern und auf dem dortigen Campus studieren sollen.
Seit gut einem Jahr laufen die tatsächlichen Bauarbeiten. Neben den Hallen des einstigen Bahnausbesserungswerkes. Ursprünglich war geplant, die TH in den Hallen unterzubringen. "Wir haben uns 2008 als Hochschulstandort beworben, Ende 2008/Anfang 2009 den Zuschlag bekommen", fasst Rottes zusammen. Die Idee, die Ausbesserungshallen zu nutzen - "da gibt es Beispiele aus anderen Städten, wo dies gelungen ist" -, haben die Planer aufgeben müssen. Das Risiko einer immensen Kostensteigerung sei einfach zu hoch gewesen, sagt Rottes. Statische Gründe hätten ebenso dagegen gesprochen wie auch der Brandschutz. "Der war ein Riesenthema, gerade wegen der Stahlstützen, die den modernen Brandschutzanforderungen nicht standgehalten hätten", erläutert Rottes. Zumal: Brandschutzunterlagen von früher habe es nicht gegeben. Dies alles noch nachträglich herzurichten, hätte dann doch einen zu hohen Aufwand bedeutet. Eine Untersuchung hatte ergeben: Das Ganze ist nicht wirtschaftlich.
Nun wird die Fachhochschule neben den Ausbesserungswerkshallen gebaut. Die Arbeiten liegen im Zeitplan, heißt es vom Bauherrn, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, der die Räume an die TH vermieten wird. "Die Rohbauarbeiten können voraussichtlich bis Jahresende abgeschlossen werden. Danach werden die einzelnen Gewerke mit dem Innenausbau beginnen", berichtet ein BLB-Sprecher auf Anfrage. "Der Plan ist es, den neuen Campus Ende des ersten Halbjahres 2020 an die TH Köln zu übergeben." Und er nennt Details: Errichtet werden die Neubauten demnach in zwei- und viergeschossiger Bauweise. Im zweigeschossigen Bereich soll die Forschung und Lehre untergebracht werden, im viergeschossigen der Bürotrakt.
Der BLB nennt die Gesamtkosten von 74 Mio. Euro. Unter anderem die Finanzierung des Projekts hatte laut Rottes zu den Verzögerungen beigetragen. 2014 hatte der damalige NRW-Finanzminister Minister Norbert Walter-Borjans einen Förderbescheid übergeben. Aber: Die TH ist als Fachhochschule hier in einem Bereich mit Laboren tätig, den sonst nur Universitäten bieten, sagt Rottes: "Aber eine FH bekommt andere Fördersummen als Unis. Es mussten sehr lange Abstimmungsprozesse laufen, damit eine Finanzierung gelingt."