Leverkusen Mit Standard-Tänzen Zuschauer verzaubert

Leverkusen · Aus ganz Nordrhein-Westfalen kamen die Teilnehmer zur Landesmeisterschaft von D- und C-Klasse im Standarttanz nach Leverkusen.

 Bianca Schlegel (mit rotem Rock) und ihr Partner Fabian Beckmann mussten sich mit dem dritten Platz begnügen.

Bianca Schlegel (mit rotem Rock) und ihr Partner Fabian Beckmann mussten sich mit dem dritten Platz begnügen.

Foto: uwe miserius

Angefeuert von rund 100 Zuschauern schwebten 29 Paare sanft über das Parkett des Jugendhauses Lindenhof. Sie waren am Samstag aus ganz Nordrhein-Westfalen zur Landesmeisterschaft von D- und C-Klasse im Standarttanz angereist.

Eingeladen hatte die Tanzsportgemeinschaft TSG Leverkusen. Eigene Vertreter konnte Deutschlands mitgliederstärkster Verein zwar nicht stellen, weil sämtliche Turniertänzer in höheren Klassen agieren. Doch weil "Landesmeisterschaften etwas besonders sind und gut für das Renommee des Vereins", sagte Vereinsvorsitzender Wolf-Dieter Rückwart, habe man sich bereits im Vorjahr beim Veranstalter, dem Tanzsportverband Nordrhein-Westfalen TNW, um die Austragung beworben.

Immerhin: Ein Leverkusener war dabei, der Wertungsrichter und aktive Turniertänzer in der höchstmöglichen S-Klasse, Patrick Miller. Mit sechs weiteren Juroren achtete er aufmerksam auf Fußarbeit, Taktsicherheit oder Harmonie der Paare, ehe er die Punkte auf ein Papier notierte.

Zum ersten Mal bei Landesmeisterschaften werteten Juroren versteckt, hielten also keine Schilder in die Höhe. Rückwart sah die neue Regelung vor allem für Teilnehmer als positiv, weil die Spannung länger erhalten bleibe.

Bei Zuschauern kam die Reform offenbar nicht so gut an. "Ich empfand die offene Punktevergabe als interessanter", sagte Brigitte Lehmann aus Aachen. Aus Aachen kamen auch die neuen Landesmeister der Startklasse D. Nach drei Runden mit je drei Tänzen (Langsamer Walzer, Tango und Quickstep) hatten Andreas Leurs und Sandra Börger die Nase vorn.

Bianca Schlegel und Fabian Beckmann mussten sich mit dem dritten Platz begnügen. Trotz allem waren sie hoch zufrieden. Immerhin war es ihr erstes Turnier, das sie für den Boston Club Düsseldorf bestritten. Und sie hatten ein gutes Gefühl, da sie viel trainiert hatten, dreimal pro Woche und acht Stunden am Wochenende.

Training und Fitness ist für Tanzsportler extrem wichtig. Turniere lassen sich durchaus mit 1500 Meter-Läufen vergleichen.

In der nächsthöheren Startklasse C siegten Dominik Patrick Heußner und Meike Schmitz aus St. Augustin. Abgesehen davon, dass sie vier Tänze vorführten, fielen diese Akteure auch optisch auf.

Damen dürfen in der D-Klasse lediglich "normale" Alltagskleidung tragen, darüber ist es erlaubt, sich mit Tüllkleidern, Pailletten oder Strass zu schmücken.

Die schönen Kleider waren für die Düsseldorferin Bianca Schlegel auch ein Grund, warum sie von HipHop zu Standard wechselte.

Ihr Partner wollte erst gar nicht tanzen. Er wurde vor sechs Jahren von einer Freundin zum Tanzschulbesuch überredet. Drei Monate später wechselte das Mädchen zum Fußball - er jedoch blieb dem Tanzen treu und schafft nun zumindest eine Eleganz, die Fußballer nie erreichen werden.

(gkf)
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