Leverkusen Mit Autoren über Literatur-Recherche diskutieren

Leverkusen · Im Anschluss an Autorenlesungen haben Zuhörer oftmals Gelegenheit, mehr über die Hintergründe und Entstehungsgeschichte eines Buches zu erfragen. Auch die neun Mitglieder der Kölner Autorengruppe "Faust" - die Abkürzung steht für Freie Autoren, Schriftsteller, Texterfinder - haben diese Erfahrung gemacht. Warum also nicht ausschließlich, oder größtenteils über Recherche, historische oder zum Schreiben erworbene Sachkenntnisse berichten?

Fragten sie sich und ersannen ein neues Veranstaltungsformat. Mit Stadtbibliothek und Volkshochschule fanden sie die Kooperationspartner für ihre "Leverkusener Literaturgespräche". Zunächst eine achtteilige Serie von monatlichen Veranstaltungen in der Bibliotheks-Hauptstelle. Bei entsprechendem Interesse sei eine Fortsetzung denkbar, versichert Agid Jumpertz von der Stadtbibliothek Leverkusen.

Sie freut sich, dass die Kölner Autorengruppe über den Rhein kommt, was wohl in erster Linie dem Leverkusener Mitglied Regina Schleheck zu verdanken ist. Sie wird auch gleich bei der Premiere auf dem kleinen Podium stehen, denn als Krimiautorin kann sie einiges aus erster Hand beitragen. "Morden wir uns zu Tode?", fragt sie am Donnerstag, 21. September, wenn es um den Krimi als gesellschaftliches und literarisches Phänomen unserer Zeit geht.

Gesprächspartner sind Kriminalschriftsteller Horst Eckert und Tanja Schurkus. Sie gehört ebenfalls zur Gruppe "Faust" und hat sich auf das Schreiben von historischen Romanen und Biografien spezialisiert. Mit ihr kann man heiß darüber diskutieren, wie viel erfinderische Freiheit in diesem Genre erlaubt ist. Und das wird Thema am 15. Februar sein, wenn es unter dem Titel "Als Marx zum Mond flog" um Fake-News aus der Vergangenheit geht. "Ist Lyrik schwierig?", fragt Schleheck am Donnerstag, 19. Oktober, zwei ausgewiesene Poeten: Rolf Polander und Michael Schönen.

Bei Folge drei untersucht der Kölner Autor Thomas Geduhn mit dem Phoenix-Experten Siebo Jansen die Sehnsuchtsgesellschaften Europas. Weil im Dezember sowieso genug los ist, machen die Leverkusener Literaturgespräche Pause, um sich im Januar einem schwierigen Thema zu widmen. Unter dem Titel "Die literarische Zitronenpresse" spricht Sonderpädagogin Nicol Goudarzi mit der schwer körperbehinderten Kathrin Lemler. Um den Mut in der Kunst, die Not eines Notarztes und das Erstellen von Hörspielen geht es bei den folgenden Terminen.

Zu allen erschien ein Flyer mit Kurzbeschreibung und allen Daten. Die Veranstaltungen in der Stadtbibliothek, Rathausgalerie, beginnen um 19 Uhr, Eintritt fünf Euro.

(mkl)
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