Leverkusen Miese Ware, hohe Preise: die Tricks der Fake-Shops

Leverkusen · Die Verbraucherzentrale zählt zu den am häufigsten genannten Sorgen ihrer Kunden die schlechten Erfahrungen mit Internetkäufen - und gibt Tipps, wie sich Abzocke vermeiden lässt.

Abzocke im Internet gehört zu den Themen, die Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Leverkusen weiterhin auf Trab halten. "Der Dauerbrenner des Vorjahres setzt sich auch in diesem Jahr fort", sagt Beratungsstellenleiter Bernhard Pilch.

Im Ranking steht Onlineshopping an oberster Stelle. Immer wenn es Handtaschen, Designerbekleidung, Hightech-Trendprodukte und Markenuhren zum vermeintlichen Schnäppchenpreis gibt, werden Kunden schwach. Tatsächlich können sich aber Betrüger hinter den Angeboten verbergen, die ihre Kunden mit sogenannten Fake-Shops - gefälschte Internet-Verkaufsplattformen - sinnbildlich über den Tisch ziehen wollen. Sie sind nicht sofort erkennen, sondern verbergen sich mitunter hinter Kopien real existierender Firmen.

Mit gut nachgebildeten Produkten und professionellem Erscheinungsbild gewinnen sie das Vertrauen der Online-Käufer. Wer noch zweifelt, lässt sich spätestens durch den günstigen Preis ködern. Dann fehlt nur noch die Vorauszahlung, und in wenigen Tagen wird das Gewünschte geliefert. "Von wegen", warnt Bernhard Pilch. Erfahrungsgemäß wird minderwertige Ware zum überhöhten Preis oder teilweise auch gar nicht an den Besteller geliefert.

Mitunter täuschen Händler auch Lieferschwierigkeiten vor und vertrösten Betroffene, um diese daran zu hindern, weitere Schritte einzuleiten. "In jedem Fall Augen auf beim Onlineshopping", rät der Verbraucherzentrale-Chef deshalb zur Vorsicht und nennt Einzelheiten, die es beim Online-Shopping zu beachten gilt:

• Vorsicht bei günstigen Markenangeboten;

• keiner hat etwas zu verschenken. Das gilt auch, wenn Ungereimtheiten bei Adressen auftauchen, zum Beispiel wenn statt der Endung "de" die Erweiterung "de.com" erscheint.

• Die Aufforderung zur Vorkasse sollte Misstrauen wecken.

• Unter der Rubrik "Kundenbewertungen" findet man meist nur Lobeshymnen, während externe Bewertungen vermehrt auf Betrug hindeuten.

• Allgemeine Geschäftsbedingungen sind häufig von anderen Seiten kopiert, in schlechtem Deutsch verfasst oder fehlen komplett.

• Das Impressum enthält keine Angaben über Anbieter, ebenso fehlen wichtige Informationen wie Adresse, Vertretungsberechtigte, E-Mail-Adresse oder Verweis auf das Handelsregister.

Pilch: "Sollte nach eingehender Prüfung des Angebots noch immer Zweifel bestehen, ist es besser, den Kauf dann abzubrechen." Wer trotzdem schon Geld überwiesen hat, sollte seine Bank umgehend auffordern, die Zahlung zu stornieren. Wenige Stunden nach einer Onlinebestellung sei dies meist noch möglich, gibt der Verbraucherschützer als Tipp an alle Online-Shopping-Begeisterten heraus.

Weitere Infos gibt es bei der Verbraucherzentrale Leverkusen, Dönhoffstraße 27, 0214 31491201, leverkusen@verbraucherzentrale.de

(RP)
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