Merkel-Theater „Angela I.“ in Leverkusen In der Höhle der Löwin

Leverkusen · Die Bremer Shakespeare Company lüftet in Leverkusen das Geheimnis der Raute. „Angela I.“ – mehr Kabarett als Theater – widmet sich einem Politikbetrieb, der die bleiernen Merkel-Jahre überdauern dürfte. Es wurde auch herzhaft gelacht.

 Noch hält sie, die Hohe Mauer aus verpackten Lobbyisten-Geschenken. Doch im Laufe der Inszenierung wird sie noch einstürzen. Szenenbild aus „Angela I.“.

Noch hält sie, die Hohe Mauer aus verpackten Lobbyisten-Geschenken. Doch im Laufe der Inszenierung wird sie noch einstürzen. Szenenbild aus „Angela I.“.

Foto: Marianne Menke

Sechs grüne Bobbycars sind vor dem Vorhang aufgereiht. Die Theaterleute, die sie in Betrieb nehmen, spielen das Leben der Erwachsenen nach. „Ich bin Amazon“, ruft der Lieferant auf dem ersten Plastikauto. Die Zweite bringt Zalando, doch für das dritte Kind wird das Mitspielen schwer. Bei jedem Internet-Anbieter, den sie übernehmen könnte, heißt es „aufgekauft“. Dann öffnet sich der Forum-Vorhang zum ersten aktuellen Stück der Bremer Shakespeare Company, die ausnahmsweise nicht ein altes Königsdrama zusammenfasst und mit aktuellen Anspielungen auf die Bühne bringt, so dass Parallelen und Allgegenwärtiges unübersehbar sind. Bei „Angela I.“ ist es eher umgekehrt: Man befindet sich in der Gegenwart und findet beim Resümieren der vergangenen 16 Jahre durchaus Hinweise auf die Geschichte.