Leverkusen Mehr Sicherheit: Balkantrasse wird breiter

Leverkusen · Der Leverkusener Förderverein "Rad-und Fußgängerweg Balkantrasse" hat die notwendige Eigenfinanzierung für das Leverkusener Teilstück von Opladen bis Burscheid gestemmt. Die schwierige Arbeit geht aber weiter.

 Fördervereinsmitglieder beim Gang über die "Baustelle" Balkantrasse. Der Fuß- und Radweg wird breiter angelegt, um die Sicherheit für die Fußgänger und Radfahrer in Spitzenzeiten zu erhöhen.

Fördervereinsmitglieder beim Gang über die "Baustelle" Balkantrasse. Der Fuß- und Radweg wird breiter angelegt, um die Sicherheit für die Fußgänger und Radfahrer in Spitzenzeiten zu erhöhen.

Foto: Uwe Miserius

Diese Tage denkt wohl kaum jemand in Leverkusen ans Radfahren — zu nass und zu kalt kommt der Herbst daher. Die Mitglieder des Fördervereins der Balkantrasse haben jedoch nichts anderes im Sinn. Sie wollen den Ausbau des Leverkusener Teilstücks möglichst schnell voranbringen. Dafür ist aber noch einiges zu tun: Die Möblierung des Leverkusener Abschnitts, etwa mit Toiletten und Bänken, ist Aufgabe des Fördervereins. Geld hierfür muss noch gesammelt werden. Zudem sind bauvorbereitende Maßnahmen in Planung, die die späteren Realisierung erleichtern sollen.

Dabei ist noch nicht einmal klar, ob das Leverkusener Teilstück überhaupt gebaut wird. Die Beschlussvorlage für den Bau liegt aktuell noch beim Stadtrat und wartet auf die Genehmigung. Bei einer Entscheidung pro Ausbau könnte 2013 mit den Bauarbeiten begonnen werden (wir berichteten), 2014 wäre das Ragweg-Teilstück dann fertig.

Mit der Finanzierung des Eigenanteils in Höhe von 425 000 Euro hat der Verein sozusagen die Königsetappe erfolgreich gemeistert. Insgesamt kostet der Ausbau des Teilstücks 1,9 Millionen Euro. Das Land NRW steuert den Rest bei. Jetzt steht der Schatzmeister des Fördervereins Manfred Haußmann vor der Aufgabe, Sponsoren und Spender für die Möblierung aufzutreiben. "Wir brauchen jede Menge Geld. Das geht nur mit der harten Tour." Damit sei die ständige Präsenz in Leverkusen, etwa auf Veranstaltungen wie der Bierbörse gemeint.

Die Finanzierung des Teilstücks scheint für den Förderverein also immer mehr zu einem Ausdauerrennen zu werden. Tatenlos zusehen und abwarten, bis der Stadtrat zustimmt, wollen die Förderer nicht. "Wir dürfen zwar noch keine baulichen Maßnahmen durchführen, bauvorbereitende Aktionen aber schon", berichtet der Schatzmeister. In Burscheid und Wermelskirchen habe man die Erfahrung gemacht, dass die Breite von drei Metern für den Radweg nicht ausreiche. In der Spitzenstunde schätze man die Anzahl der Fußgänger und Radfahrer auf 100 bis 200.

Deswegen soll das Leverkusener Teilstück vier Meter breit werden. Man wolle bereits bald anfangen, die Fläche für den späteren Radweg freizuschneiden. Dabei wird man an beiden Seiten einen Meter zusätzlich freiräumen, um die späteren Bauarbeiten einfacher zu gestalten, berichtet Haußmann. Diesbezüglich sei man aktuell in Gesprächen mit Firmen und Privatleuten.

Sieben Zufahrten zu den Straßen sind vorgesehen, unter anderem natürlich an die Burscheider Straße. Zuvor muss der Zusammenschluss des Leverkusener Stücks mit dem Burscheider Abschnitt erfolgen. Dafür fehlen an der Stadtgrenze etwa 800 bis 900 Meter. Im Moment hört die Trasse am Landhaus Kuckenberg auf. "Es hieß aus Burscheid, dass dieses Stück ausgebaut wird, wenn wir in Leverkusen mit unserem Stück in die Pötte kommen", erzählt Haußmann. Wenn die Entscheidung in Leverkusen gefallen sei, werde Burscheid mit dem Ausbau wohl sofort nachziehe.

Eine weitere Baustelle sind die Brücken auf der Trasse. Diese Übergänge aus den Zeiten der Bahnlinie sind teils sanierungsbedürftig, sagt Haußmann. Auch dafür muss Geld gesammelt werden.

Für 20 Jahre verpflichtet sich der Förderverein, die Pflege des Wegs zu übernehmen. "Die 20 Jahre waren eine Bedingung, um überhaupt in Überlegungen einzusteigen", sagt Haußmann. Es sei "eine glückliche Fügung", dass sich Experten für die unterschiedlichen Bereiche im Verein befinden. "Wir haben Finanzexperten, Landschaftsplaner und welche, die sich mit Bauprojekten auskennen."

Eine gute Nachricht noch: Die Stadt Remscheid will die Balkantrasse vom Lenneper Bahnhof bis Wuppertal verlängern.

(RP)
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