Kultur Mehr Geld für die freie Szene

Leverkusen · Ausschuss berät über Fördergeld für Kulturschaffende, keine Parkplätze für Morsbroich und Preiserhöhungen für Kulturtickets.

 Die freie Szene, darunter etwa auch das Junge Theater Leverkusen (Foto), braucht Förderung, aber wie soll das Geld verteilt werden?

Die freie Szene, darunter etwa auch das Junge Theater Leverkusen (Foto), braucht Förderung, aber wie soll das Geld verteilt werden?

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Wie soll nun mit der Verteilung der auf 90.000 Euro verdoppelten Förderung für Kulturschaffende der freien Szene verfahren werden? Die Frage wurde im Betriebsausschuss lang und breit erörtert, bevor die Mehrheit entschied, dass ein Antragsteller auch 2020 maximal zehn Prozent der Gesamtsumme pro Jahr erhalten darf, also nun 9000 statt der bisher 4500 Euro. In einem Jahr soll dann noch einmal geprüft werden wofür die Jury welche Summen vergeben hat.

Seit einiger Zeit, so hatte der Rat beschlossen, dürfen beim Kulturbüro nicht nur Zuschüsse für defizitäre Kulturveranstaltungen/ -projekte angefordert werden, sondern auch Unterstützung für Ausstattung wie zum Beispiel Bühnentechnik. Bernhard Marewski (CDU) hätte lieber eine niedrigere Deckelung gesehen und dafür eine breitere Streuung der Finanzmittel, so dass mehr Kulturschaffende davon profitieren und nicht nur ein bestimmter Kreis. Er wünschte sich mehr Werbung, weil viele offenbar nicht von dem städtischen Fördertopf wüssten oder ihnen die Antragstellung zu kompliziert sei.

Kulturbüroleiterin Anke Holgersson ist allerdings allen behilflich, die mit Richtlinien oder Formular nicht zurecht kommen.

Einstimmig entschied der Ausschuss, den Antragsschluss ausnahmsweise um einen Monat auf den 15. April zu verschieben, damit noch weitere Projekte angemeldet werden können, die in der zweiten Jahreshälfte stattfinden. (Infos und Unterlagen auf www.kulturstadtlev).

Weniger Gesprächsbedarf gab es beim Thema Schloss/Museum Morsbroich. Zwar lobten alle das Ergebnis des Wettbewerbs für die Parkanlage und die Entscheidung für das Konzept eines naturnahen Landschaftsparks der Berliner Landschaftsarchitekten Pola. Ansonsten wurde nur über das Thema Parken gesprochen. Die beschlossene Parkpalette ist nach dem Ergebnis einer Machbarkeitsstudie vom Tisch.

FDP und CDU wollten eine erneute Prüfung des Kompromissvorschlags, den der Museumsverein vorgelegt hat. Der sieht 50 Stellplätze mit möglichst geringem Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet vor.

Die Mehrheit von SPD und Grünen beschloss allerdings den Gegen-Antrag: kein Eingriff ins Landschaftsschutzgebiet, also keine zusätzlichen Parkplätze. Alternativ soll geprüft werden: Parken beidseitig des Karl-Carstens-Rings, an der Gustav-Heinemann-Str. und in den Klinikum-Parkhäusern. Außerdem: Bewirtschaftung des Museumsparkplatzes, aktuelle Belegung auf der Website, und Angabe aller Parkflächen im Umkreis. Über die Zukunft des Museums, des Restaurants und die bessere Vermarktung des Geländes wurde dabei nicht gesprochen. Marewskis Fazit: „Wir sind wieder am Anfang.“

Der KSL-Ausschuss beschloss eine Erhöhung der Eintrittspreise für Kulturveranstaltungen ab der nächsten Spielzeit. Die Karten für Tanztheater, Schauspiel, Chorkonzerte und Klassik-Sonntag werden 1,50 Euro teurer. Wenn der Personalrat zustimmt, wird die Hauptstelle der Stadtbibliothek in der Rathausgalerie an den vier verkaufsoffenen Sonntagen 2020 öffnen – im Probebetrieb. Im Herbst wolle man Bilanz ziehen, so Dezernent Marc Adomat, und dann für 2021 entscheiden.

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