Leverkusen/Köln Mehr Einbrüche: Polizei Köln wird Thema im Landtag

Leverkusen/Köln · Die Einbruchsrate im Bereich Köln/Leverkusen ist im Dezember um 40 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Der Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags wird deshalb die Arbeit der Polizei Köln überprüfen.

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Foto: dpa, Robert Schlesinger

Anlass ist insbesondere der "Hilferuf" von Kölns Kripochef Norbert Wagner: "Wir sind an unsere Grenzen gekommen, wir schaffen es nicht mehr alleine", hatte der Polizeidirektionsleiter am 19. Dezember vor der Presse gesagt. Die Bevölkerung solle verstärkt helfen. Diese Veröffentlichung wird von vielen Bürgern als "Offenbarungseid" eingestuft.

Der rheinisch-bergische CDU-Landtagsabgeordnete Rainer Deppe, der auch Leverkusen betreut, hat seine Fraktion deshalb überzeugt, dass der Kölner Vorgang auf die Tagesordnung der ersten Sitzung des Innenausschusses im neuen Jahr gesetzt wird. "Wir werden für den 22. Januar 2015 einen schriftlichen Bericht des Innenministers anfordern", bestätigte Deppe gestern gegenüber unserer Redaktion.

Rainer Deppe beschrieb gestern seine Eindrücke, die er bei vielen Gesprächen mit Bürgern gewonnen habe: "Da gibt es niemanden, der nicht jemanden kennt, bei dem eingebrochen wurde. Damit ist die Einbruchskriminalität nicht mehr ein abstraktes Geschehen, sondern ganz real. Die Opfer haben sozusagen ein Gesicht bekommen."

Abgeordneter Rainer Deppe will im Landtag über die Polizeiarbeit Köln sprechen.

Foto: Miserius

In Opladen beispielsweise gab es in den vergangenen Monaten eine anhaltende Serie von zahlreichen Einbrüche, speziell in Kellern. Der Gemeinnützige Bauverein Opladen beauftragte zeitweise sogar einen privaten Wachdienst mit der Sicherung der Häuser. Zudem wurden die technischen Sicherungsmaßnahmen verstärkt. Bauvereins-Geschäftsführer Bernd Fass kritisierte in diesem Zusammenhang auch die Staatsanwälte und Richter. Sie gingen mit den Tätern und Vorgängen zu lasch um.

Aktuelle Zahlen zum Einbruchsgeschehen gibt die Polizei trotz Anfrage unserer Redaktion nicht heraus. Erst in der vergangenen Woche hat es wieder ein Ehepaar in Alkenrath getroffen: Zum vierten Mal in den letzten Jahren brachen Unbekannte ihre Doppelhaushälfte auf. Nur weil ein Nachbar sich bemerkbar machte, flüchtete(n) die oder der Täter vorzeitig.

Abgeordneter Deppe bilanzierte gestern: "Die verständliche Sorge der Menschen, dass auch in ihre Wohnungen eingebrochen wird, ist im Moment dabei, in echte Angst umzuschlagen. Das kann nicht richtig sein und das kann auch so nicht hingenommen werden."

(RP)