Leverkusen/Remscheid Marode Brücke verzögert A1-Ausbau

Leverkusen/Remscheid · Erst 2017 sollen die Arbeiten an der denkmalgeschützten Brücke Höllenbach beendet sein. Dann erst kann die A1 Richtung Leverkusen erweitert werden.

Die Brücke Höllenbach erweist sich als Bremsklotz für den geplanten Ausbau der A 1. Die Sanierungsarbeiten an dem historischen Mauerwerk bei Remscheid dauern länger als erwartet, damit verzögert sich auch die sechsspurige Erweiterung der Autobahn Richtung Leverkusen. Ursprünglich war eine Fertigstellung im Laufe des Jahres 2016 geplant, nun teilt der Landesbetrieb Straßen.NRW mit, dass der Verkehr erst 2017 wieder über das alte Bauwerk laufen kann. "Wir hatten von 2007 bis 2012 nicht die Möglichkeit, regelmäßige Prüfungen an der Brücke vorzunehmen. Deswegen wussten wir nicht, wie schlecht der Zustand ist", sagt Rudolf Klopstein von Straßen.NRW auf Anfrage. Für eine genaue Untersuchung des 50 Meter hohen Mauerwerks hätte die A 1 in eine Fahrtrichtung voll gesperrt werden müssen. Mindestens zwei Jahre müssen Autofahrer also noch mit Staus und Behinderungen wegen der Bauarbeiten rechnen.

Derzeit wird der Verkehr auf vier verengten Fahrstreifen auf einer daneben errichteten Brücke umgeleitet. Viele Autofahrer fragen sich, warum sie keinen Bau-Fortschritt an dem alten Mauerwerk sehen können. Klopstein liefert die Erklärung: "Derzeit beschäftigt sich eine Arbeitsgemeinschaft mit der Ausarbeitung der Gerüste. Das soll bis Anfang 2015 erledigt sein. Dann geht es los." Denn bevor die Fahrbahndecke saniert werden kann, muss der Außenbereich umfangreich erneuert und gesichert werden. "Wir haben punktuelle Schädigungen und rausgelöste Bestandteile", erläutert Klopstein. Autofahrer, die auf der darunter verlaufenden L 409 unterwegs sind, müssten aber keinen Steinschlag befürchten. Mit Netzen sollen mögliche Gesteinsbrocken aufgefangen werden. Die Brücke sei aber trotz der erheblichen Schäden weiterhin stabil genug, um den Autobahnverkehr zu tragen.

Dabei war es auch durchaus eine Option, das denkmalgeschützte Bauwerk abzureißen. "Die Kosten wären identisch gewesen", sagt Klopstein, "aber die Denkmalschützer hätten sich da wohl nicht darauf eingelassen."

18 bis 20 Millionen kostet die Sanierung des alten Bauwerks jetzt. Auch hier muss die Autobahnbehörde Straßen.NRW die zunächst geplanten Kosten überarbeiten. Denn eigentlich waren 8,5 bis zehn Millionen Euro geplant.

Die Sanierung des Außenbereichs geschieht in zwei Schritten: Zunächst werden etwa 2300 Quadratmeter der Oberfläche abgetragen und gereinigt. Dann folgt das Herausschneiden und -brechen der etwa 100 bis 600 Kilogramm schweren rund 6500 Quadersteine. Die werden später durch 22 neue Stahlbetonträger ersetzt. Das Mauwerk wird abschließend verputzt.

(RP)
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