Leverkusen Marienschule zeigt Stück über Schwächen

Leverkusen · Der Literaturkursus der Schule führt das Stück "Animal Lounge" auf. Dabei schlüpfen die Schüler in Tierrollen und loten alltägliche Ängste und Gefühlstiefen aus. Heute und morgen sind Vorstellungen.

 Theater auf der Schulbühne des Heisenberg-Gymnasiums: In dem Stück "Animal Lounge" spielen Schüler des Literaturkurses Tiere, deren Verhalten an Menschen erinnert.

Theater auf der Schulbühne des Heisenberg-Gymnasiums: In dem Stück "Animal Lounge" spielen Schüler des Literaturkurses Tiere, deren Verhalten an Menschen erinnert.

Foto: Uwe Miserius

Was passiert, wenn der Mensch seine Hülle fallen lässt und sich so zeigt, wie er ist? Wie sähe das Miteinander aus, wenn wir ganz ohne Lügen, Heuchelei und Halbwahrheiten leben würden? Auf diese philosophischen Fragen versucht der Literaturkurs der Marienschule Opladen eine Antwort zu finden. Die Q1-Schüler haben sich das Theaterstück "Animal Lounge" von Regisseur Ulrich Hub ausgesucht, das auch unter dem Titel "Füchse haben kurze Beine" bekannt ist.

An einem Flughafen warten Tiger, Gans, Affe, zwei Klonschafe und Co auf ihre Flüge. Ein trügerischer Fuchs gesellt sich hinzu, und das passt dem "Hund" nicht. Denn er ist der "Sicherheitschef". Er scheint mit der Situation überfordert. Es dauert seine Zeit, bis sich die einzelnen Tiere näher kennenlernen und dabei ihre echten Gefühle zeigen. "Wir entschieden uns nach dem Vorstellen und Anspielen von sieben Stücken für ,Animal Lounge'. Seit einem halben Jahr proben wir in unseren drei Wochenstunden das Stück", erklärt Lehrerin und Literaturkurs-Leiterin Monika Löhr. Sie räumt aber auch ein, dass die Schüler bei so viel Text auch zu Hause einiges lernen und vorbereiten mussten. Viele der Darsteller hätten schon in der achten und neunten Klasse das Wahlpflichtfach "Szenisches Spiel" gehabt und sich in der Oberstufe erneut für die Literatur entschieden. Das merkt man ihnen auch an, gekonnt spielen sie ihre Rollen, wie zum Beispiel Juliette Thiessen einen hektischen Affen, der seine Medikamente zur Beruhigung nicht mehr nimmt. Ricarda Kämper spielt den klugen und reißerischen Fuchs. Alina Klein tritt als extrovertierter, egozentrischer Tiger in Szene. Zum ersten Mal dabei ist Jan-Tessen Küver. Der Q1-Schüler ist die einzige männliche Besetzung. Er verkörpert einen lethargischen Pandabären, der beim flatulieren behauptet, er dürfe das auch in der Öffentlichkeit. Schließlich stehe er unter Artenschutz. Ihm passt die Rolle wie ein Maßanzug, und es ist erfrischend anzusehen, wie er neben den erfahrenen Schülerinnen den ruhigen und lässigen Part spielt.

Regie führt neben Literaturkursleiterin Monika Löhr auch der Schüler Max Stämpfli: "Ich kümmere mich um die Requisiten hinter der Bühne und sorge dafür, dass alles läuft und die Schauspieler die Souffleuse verstehen", sagt er. "Ausgesucht haben wir dieses Stück, weil dadurch alle fast den gleichen Textanteil haben und jeder die Rolle haben konnte, die er wollte."

Wer mehr wissen will und sich einen Blick auf die eigenen Schwächen gestatten möchte, ist eingeladen, sich dieses Stück anzuschauen. Es findet heute Abend um 19 Uhr in der Aula der Marienschule statt. Eine zweite Vorstellung mit zweiter Besetzung folgt morgen, ebenfalls um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

www.marienschule-opladen.com

(RP)
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