Lebensmittelspende von Rewe Marienschüler gehen ans Eingemachte

Opladen · Schüler und Eltern kochen Marmelade und Chutney für den guten Zweck. Die Zutaten hat der Opladener Rewemarkt Rahmati gespendet.

 Dankbar waren die Schüler der Marienschule über die großzügige Spende. Der Opladener Rewemarkt Rahmati hat die komplette Wunschliste von Beeren bis Einmachzucker erfüllt.

Dankbar waren die Schüler der Marienschule über die großzügige Spende. Der Opladener Rewemarkt Rahmati hat die komplette Wunschliste von Beeren bis Einmachzucker erfüllt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Am 3. Oktober, am Feiertag, werden sich Eltern und Kinder aus der sechsten Klasse der Marienschule privat treffen, um gemeinsam Marmeladen und Chutneys zu kochen. Das Eingemachte soll dann am ersten Elternsprechtag des Schuljahres im Eingangsbereich der Schule verkauft werden, der Erlös ist für ein Obdachlosenprojekt in Köln bestimmt, das Lehrerin Pia Mager dort schon während ihres Studiums kennenlernte und seitdem mit Hilfe von Schülern unterstützt.

In den vergangenen Wochen wurde bereits Obst gesammelt, vor allem die Apfelernte ist ja reichlich ausgefallen. Aber für weitere Zutaten haben engagierte Eltern den Lebensmittelhandel vor Ort um Unterstützung gebeten. In einem Anschreiben haben sie von Gelierzucker über Zwiebeln und Birnen bis zu Essig und Gewürzen alles aufgelistet, was für die Einkochaktion gebraucht wird und um die ein oder andere Spende vom Einkaufszettel gebeten. Die Antwort kam prompt und überraschte. Der Opladener Rewemarkt Rahmati sagte zu, die komplette Wunschliste bereitzustellen.

Am Tag vor der Koch-Aktion holte Pia Mager zusammen mit den 24 Schülern ihrer 6a die Waren im Geschäft ab. Eine solche Spendenbereitschaft gab es noch nie, seit das Obdachlosenprojekt 2012 gestartet wurde. Zunächst beschränkte es sich aufs Plätzchenbacken der Schüler, die von ihrer Lehrerin auf die Bedürfnisse der Obdachlosen aufmerksam gemacht wurden: Es gibt Suppenküchen und Kleiderkammern, wo sie Unterstützung bekommen. Während eine nicht mehr ganz moderne oder eine Nummer zu große gebrauchte Jacke immer noch ihren Zweck erfüllt, ist das mit Schuhen schwieriger. Erstens hat jeder seinen individuellen Fußabdruck, erklärt Pia Mager, und zudem können Second-Hand-Schuhe sogar gefährlich sein. Dann nämlich, wenn sie nicht mehr dicht sind und in der Kälte nasse Füße oder Zehen erfrieren.

Der Erlös der Plätzchenbackaktionen, die engagierte Eltern inzwischen um das Einkochen von Marmeladen und Chutneys erweitert haben, ist für robuste neue Schuhe aus wasserdichtem Goretex bestimmt. Die werden seit Jahren bei einem Fachhändler gekauft und in einer Januarnacht am Kölner Appellhofplatz an Obdachlose verteilt.

Auch das machen wieder Schüler, dann aber die Älteren, die früher selbst Plätzchen gebacken haben. „Die Obdachlosen sind sogar besonders dankbar für diese Begegnung“, weiß Pia Mager aus den Vorjahren. „Gesehen zu werden, das ist für sie beinahe noch wichtiger als die Schuhe selbst.“ Umgekehrt ist Ziel dieses Projektes, den Blick der Schüler für die Sorgen und Nöte der Menschen in ihrem Umfeld zu öffnen. Außerdem sollen sie lernen, dass eine Projektarbeit auch in Zeiten eines stressigen G8-Schülerlebens möglich ist, wenn jeder einen kleinen Beitrag leistet.

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