Leverkusen Marga Weigmann im Alter von 90 Jahren verstorben

Leverkusen · Die Witwe des Künstlers Paul Weigmann pflegte in Küppersteg das künstlerische Vermächtnis ihres Mannes.

 Marga Weigmann stritt für den Erhalt des Bahnhofs-Fensters.

Marga Weigmann stritt für den Erhalt des Bahnhofs-Fensters.

Foto: Miserius

Nach dem Tod ihres Mannes, des international anerkannten Leverkusener Glaskünstlers Paul Weigmann, hegte und pflegte seine Witwe Marga Weigmann dessen Vermächtnis. Jetzt ist sie im Alter von 90 Jahren selbst verstorben. Sie war unter anderem Mitglied im Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und besonders in Küppersteg gut bekannt. So kondolierte Fast-Nachbarin Steffi Esser-Gruszien: "Auch wir werden wie viele andere Küppersteger Bürger die freundlichen Gespräche mit der Dame in der blaulila farbenen Jacke vermissen. Sie brachte so viel Farbe und Licht in unser Viertel, vielen Dank." Marga Weigmann sorgte ab und an aber auch mit gezielten Aktionen für Aufsehen.

Erst im Vorjahr fand sie in Gabriele Pelzer, Vorsitzende der Stadtgeschichtlichen Vereinigung, eine engagierte Mitstreiterin für ihre Belange. Beide sorgten sich um die Zerstörung des wertvollen Spitzgiebelfensters im Bahnhof Leverkusen-Mitte mit der Bezeichnung "Die Rose", das nach den Entwürfen von Paul Weigmann entstanden ist. Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, hatte die Witwe in ihr Haus nach Küppersteg eingeladen, in dem der Künstler und seine Gattin einst seine Werkstatt im Tiefgeschoss hatten und im Obergeschoss wohnten. Bis zuletzt lebte die rüstige Seniorin dort, umgeben von den Exponaten des verstorbenen Gatten und liebevoll umsorgt von den beiden Nichten Andrea Gehl und Barbara Lamberti.

Thomas Eimermacher, Fraktionsvorsitzender der CDU, reagierte umgehend auf die geäußerten Befürchtungen und versicherte, das Fenster werde selbstverständlich fachgerecht ausgebaut und für einen Übergangszeitraum sicher gelagert. "Dieses prägende Kunstwerk unserer Stadt wird im Zuge der Umbauten weder beschädigt, noch dauerhaft 'eingemottet'", versprach Eimermacher und hatte eigentlich geplant, mit Stadtrat, Marga Weigmann und der Stadtgeschichtlichen Vereinigung zu beraten, an welchem geeigneten Ort das Fenster gezeigt werden könne.

(gkf)
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