Marc Weide und Marie-Christin Zeisset Stepptanz und Magie bei Bayer Kultur

Marc Weide und Marie-Christin Zeisset begeisterten das Publikum mit Tricks und Tanzeinlagen. Keine Spur von altbackenen Zaubertricks.

 Robin Poell, Marie-Christin Zeisset, Marc Weide und Gwennaelle Ludwig (von links) waren zu Gast bei Bayer Kultur.

Robin Poell, Marie-Christin Zeisset, Marc Weide und Gwennaelle Ludwig (von links) waren zu Gast bei Bayer Kultur.

Foto: Delia Bob

„Join us“ – diese Aufforderung im musikalischen Intro-Auftritt war nicht wirklich nötig. Denn das Bunte-Reihe-Publikum von Bayer Kultur vergnügte sich am Wochenende in zwei Gastspielen ganz vorzüglich. Und zwar von der ersten bis zur letzten Minute, nach der sich alle Mitwirkenden spontan noch mit einer improvisierten gemeinsamen Zugabe für den langanhaltenden Applaus bedankten.

Bis dahin hatten sich Marc Weide und Marie-Christin Zeisset, die ihre Kollegen Robin Poell und Gwennaëlle Ludwig mitgebracht hatten, fein abgewechselt mit ihrem Programm „Stepptanz und Magie“. Beide sind anerkannte Meister ihres Fachs, waren aber noch nie für eine gemeinsame Produktion angefragt worden. Bayer Kultur veranlasste diese neue Verbindung  in einem abwechslungsreichen Folge von faszinierenden Tanz- und Gesangsauftritten und Zauberei.

Marc Weide holt zwar kein Kaninchen aus seinem Zylinder, was unter anderem daran liegt, dass er gar keinen Hut trägt. Der junge Mann, der seiner Mutter schon mit elf Jahren den Beruf als Zauberer voraussagte und der im vergangenen Jahr zum Weltmeister der Zauberkunst in Salon-Magie gekürt wurde, kommt so natürlich daher, als würde man ihm auf der Straße begegnen. Im munteren Plauderton lenkt er die Aufmerksamkeit des Publikum auf seine Geschichten und setzt auf die üblichen Erwartungen an seine Kunst.

Die üblichen Kartentricks etwa oder die bekannte Entfesselungsnummer. Nur kommt die Auflösung immer ganz anders als erwartet. Mit Charme und Witz meistert Marc Weide nicht nur seine perfekt beherrschten Tricks, sondern fesselt seine Zuschauer immer wieder aufs Neue.

Eine rundum verblüffende Bühnenshow eben, der Marie-Christin Zeisset mit ihren Choreografien eine andere Form von Leichtigkeit und Zauber entgegensetzen kann. Mal tritt sie mit Gwennaëlle Ludwig im Stepp-Duo auf und lässt das Publikum mit schier unendlich rasanter Fuß-Percussion regelrecht außer Atem geraten, während sie unverändert lächelnd und in perfekter Haltung kaum erschöpft scheint.

Mal singt sie im Duett mit Robin Poell, der mitunter auch steppend die Damen unterstützt und zum Tanz sogar die Rollschuhe unterschnallt. Mit Glitzer und Glamour für Augen und Ohren verwandeln sie den Theater- und Konzertsaal in ein Varieté. Man denkt an Fred Astaire und Ginger Rogers, und es liegt ein Hauch von Las Vegas über der Bühne.

Der großen Unterhaltungsmetropole, in der auch Marc Weide schon auftreten durfte. Wenn er es dort schaffen würde, käme er nie mehr zurück, dachte er sich, und nun sei er hier. „Ich bin der Sprechpart im Programm“, meint er lächelnd, während wie von Geisterhand Dinge verschwinden und garantiert unerwartet wieder auftauchen. Zeitlich überwiegen Tanz und Gesang, aber Zaubern geht ja auch viel schneller. Sogar wenn man im Publikum Freiwillige sucht, die ihre Eheringe zur Verfügung stellen, damit der Magier sie zu einer Kette zusammenfügt. Selbstverständlich gehen alle mit den eigenen Ringen nach Hause – und mit einem Lächeln im Gesicht.

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