Leverkusen Manipulation: VfL Leverkusen droht Zwangsabstieg

Leverkusen · Ein Urteil steht noch aus. Allerdings sehen sich Landesligist VfL Leverkusen und dessen Trainer Giuseppe Brunetto mit einem drastischen Strafmaß konfrontiert.

An der Sportschule in Hennef wurde am Dienstagabend die Verhandlung wegen vermeintlicher Spielmanipulation fortgesetzt. Brunetto wird vorgeworfen, vor der Liga-Partie der Leverkusener beim VfL Rheinbach am 2. Juni das Ergebnis mit Wolfgang Schlösser, dem Coach des Gegners, vorab abgesprochen zu haben: Durch ein torloses Unentschieden hätten sich beide Teams bessere Karten im Abstiegskampf versprochen. Das Spiel endete 0:0.

An zwei Abenden wurden seither Beteiligte vor der Verbandsspruchkammer des Fußballverbandes Mittelrhein angehört. Ergebnis waren völlig unterschiedlich Aussagen zum Geschehen. Rheinbacher Spieler schilderten, wie die Trainer beider Mannschaften ihnen unmittelbar vor Spielbeginn ihren Plan mitgeteilt hätten. Andere Mitspieler berichteten, dass es zu keinen besonderen Vorkommnissen gekommen sei. Währenddessen zeichneten die zwei Übungsleiter das Bild einer Verkettung von missverständlichen Umständen. Demnach sei Bruentto an die offenstehende Kabine der Rheinbacher getreten, um seinen guten Bekannten Schlösser zu begrüßen, als dieser gerade seine Mannschaft auf eine defensive Marschroute ("Die Null muss stehen") einschwor.

Während Vertreter der Leverkusener um ihren Vorsitzenden Bernd Kuhn sowie Rheinbacher Offizielle am Ende der Sitzung aufgrund der widersprüchlichen Aussagen Freisprüche forderten, machte sich Verbandsvertreter Norbert Toporowsky für eine empfindliche Bestrafung stark. Er forderte den Abzug aller Saisonpunkte für beide Teams, also deren Abstieg in die Bezirksliga, ein einjähriges Verbot für Brunetto, seinen Trainerjob auszuüben, drei Monate Sperre für alle beteiligten Spieler sowie 500 Euro Geldstrafe für beide Vereine. Sollte es so kommen, würden die sportlich abgestiegenen SV Schlebusch und der SV Deutz weiterhin in der Landesliga bleiben.

Ob und welcher Seite sich die Verbandsspruchkammer anschließen wird, ist offen. Der Vorsitzende Thomas Riedel kündigte an, dass ein Urteil erst nach sehr ausführlicher Beratung erfolgen werde.

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