Bürger-Malaktion in Leverkusen Die bunte Mauer von Hitdorf ist fertig

Leverkusen-Hitdorf · Bürger jeden Alters malten die Sehenswürdigkeiten des Stadtteils. Künstler Alfred Prenzlow assistierte. Der Verein „Leben in Hitdorf“ hatte den Impuls gesetzt – und entwickelt schon das nächste Projekt.

Organisiert hatte die Mauer-Mal-Aktion der Verein „Leben in Hitdorf“. Motto des Ganzen: „Wir machen Hitdorf bunt.“ Das fertige Werk am Kirmesplatz bestätigt das ganz ohne Frage.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Stolz gehen Marie Kierdorf und die Geschwister Matea und Gabriela Franic entlang der bunten Mauer an der Hitdorfer Feuerwache. Die Kinder gestalteten an zwei Tagen im September mit etwas Hilfe von Künstler Alfred Prenzlow eine vormals verwaschen-graue Wand mit den Sehenswürdigkeiten des Stadtteils am Rhein. Das Geld für die Farbe kam aus dem Verfügungsfonds des Integrierten Handlungskonzepts Hitdorf.

Beantragt hatte es die Initiative „Leben in Hitdorf“. Dessen Vorsitzender Heinz Gladbach ist hellauf begeistert vom Ergebnis der Malerarbeiten, deren Materialen etwa 2600 Euro kosteten. „Es waren Menschen von jung bis alt da. Das war das besonders Schöne dabei.“ Täglich standen demnach zwölf bis 20 kleine und große Künstler an der Wand und ließen Farbton um Farbton auf dem Gemäuer. Dass sich die Generationen in einem Projekt verbinden, betont Gladbach, sei der Gedanke hinter der Aktion gewesen.

Mittendrin: Marie, Matea und Gabriela. Während sie begutachten, bleiben sie an nahezu jedem Winkel stehen. Sie hatten überall, in nahezu jedem Motiv ihre Pinsel mit im Spiel. Dementsprechend stolz sind sie auf ihre Arbeit. Marie (9) betont: „Es sieht einfach schön aus.“ Ihre ein Jahr jüngere Freundin Matea stimmt ein: „Man kann sich immer an den Spaß erinnern, den man hatte.“ Schließlich werden die Drei oft an ihrem Kunstwerk vorbeifahren.

Mit ihrer Sichtweise auf den Entstehungsprozess sind sie auf einer Wellenlänge mit Künstler Prenzlow. Der hatte die Sehenswürdigkeiten zwar teils grob mit Kohle vorgemalt, seinen Mitstreitern aber oftmals freie Hand gelassen. Zwar ist er mit dem Endergebnis zufrieden, er bekräftigte aber auch: „Das Bild ist gar nicht das Wichtigste – sondern der Prozess dahinter.“ Hin und wieder hätten sich Spaziergänger dem Treiben spontan angeschlossen. Und die Kinder brachten Skizzen mit, die sie zu Hause angefertigt hatten.

Die Liebe aller Beteiligter zu ihrem Werk ist zu sehen. Damit das Bild nicht durch Vandalismus zerstört werden kann, wollen Gladbach und sein Verein die Mauer vor etwaigen Verschmutzungen schützen. So soll eine Beschichtung aufgetragen werden, die anderweitige Farbe nicht haften lässt. „Das bedeutet, man kann das einfach mit Wasser abwischen“, sagt der 63-Jährige.

Ideen für eine Fortsetzung der bunten Mauer sind vorhanden. Denn das angrenzende Stromhäuschen kommt grau daher. Auf ihm könnte das Vereinsleben dargestellt werden. „Da sind wir in der Entwicklung“, berichtet Gladbach. Marie, Matea und Gabriela haben ihre Mitarbeit schon angekündigt.