Opladener Männerchor auf Konzertreise MC Germania ahoi !
Opladen · Der Opladener Männerchor ging – endlich! – wieder auf große Fahrt. Höhepunkte der Kreuzfahrt vor Vorpommern: Auftritte in Greifswald, Stettin und Stralsund und eine gesalzene Eisbombe beim Captain‘s Dinner.
Zwei Jahre lang konnten die Herren weder gemeinsam singen noch auf Reisen gehen. Inzwischen aber hat der Männerchor Germania Opladen seine Proben wieder aufgenommen und sich erstmals nach der Corona-Pause wieder öffentlich präsentiert – mit einem Jazz-Frühschoppen im Sängerheim. Noch größer war die Freude über die schon lange geplante gemeinsame Schiffsreise, die kürzlich endlich stattfinden konnte.
In Stralsund gingen Chor, Ehefrauen und Freunde an Bord der MS „Junker Jörg“. Insgesamt waren es 98 Reisende, die auf dem gecharterten Boot vor Rügen und der vorpommerschen Küste die Landschaft und die so lange eingeschränkte Gemeinschaft mit Gleichgesinnten genossen. Natürlich wurde auf dieser Kreuzfahrt auch viel gesungen, schließlich war Chorleiter Eugen Momot mit von der Partie. Der erste Auftritt – mit dem geistlichen Repertoire – fand gleich am zweiten Reisetag bei einem Gottesdienst im Greifswalder Dom statt. Beeindruckt waren die Sänger von der vollen Begleitung durch die Buchholz/Jehmlich-Orgel (51 Register), als sie das festliche „Lobt den Herrn der Welt“ von Henry Purcell anstimmten.
Nach Besichtigungs-Programm auf Rügen und Usedom gab der Männerchor ein Konzert im Stettiner Dom. Außerdem folgte zum Ende der Reise noch eine besondere Begegnung für die Opladener, die auf eine Tradition als Eisenbahnerchor zurückblicken: Gemeinsam mit dem „Stralsunder Eisenbahnerchor von 1980“ gestalteten sie ein gemischtes Konzertprogramm vor rund 200 Zuhörern in der 700 Jahre alten, heutigen „Kulturkirche“ St. Jakobi. Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich bei der Stralsunder Sangesgemeinschaft um einen reinen Frauenchor, der unter anderem Lieder in Mundart singt.
Großes Lob gab es für die Bordküche der „Junker Jörg“, bis auf ein Missgeschick beim Galadinner des Kapitäns, das für verzerrte Gesichter sorgte. Bei der Zubereitung einer mit Musik und Wunderkerzen servierten Eisbombe hatte man Zucker mit Salz verwechselt. Der Küchenchef entschuldigte sich persönlich und ließ zur Beruhigung der Geschmacksnerven Wodka servieren. Diese Anekdote wird man vermutlich noch lange weitererzählen.
Die Germania ist mit 71 aktiven Sängern der größte Männerchor im Raum Leverkusen und hat die Corona-Zeit, in der andere Vereine Mitglieder einbüßten oder sich ganz auflösten, recht gut überstanden. Zwei neue Mitsänger haben sich kürzlich angeschlossen. Dennoch machen sich der langjährige Vorsitzende Bernd Frank und seine Sangesfreunde Nachwuchssorgen, denn das Durchschnittsalter steigt. Deswegen wird weiter kräftig die Werbetrommel gerührt.
Der MC Germania ist in der glücklichen Lage, ein eigenes Sängerheim in der Neuen Bahnstadt Opladen zu besitzen, darin viel Leben. Zwei Frauenchöre, das Kammerorchester Leverkusen und die Rheinisch Bergischen Musikanten proben dort, sozusagen als Untermieter. Der Männerchor selbst trifft sich jeden Freitag zwischen 14 und 18 Uhr, Chorprobe von 15 bis 16.30 Uhr. Interessierte sind willkommen. Infos bei Bernd Frank, Telefon 0212 331476, germania.opladen@gmail.com.