Leverkusen Luther in Leverkusen - dank Fotograf Rainer Bergner

Leverkusen · Rainer Bergner kommt aus Düsseldorf. "Eigentlich hatte ich von Leverkusen immer das Gefühl, es sei eine Retortenstadt", erzählt er. Doch nun hat er sie kennen gelernt und sagt: Sie sei mehr, als seine oberflächliche Wahrnehmung ihm anfangs zutraute. Der 76-jährige hat allerdings ein gutes Gespür für Wahrnehmungen. Zumindest hält er den Moment eindrucksvoll fest, wenn er mit seiner Kamera abdrückt.

 Luther-Statue vor Chempark-Industrie-Kulisse: Der Düsseldorfer Fotograf Rainer Bergner hat für die Ausstellung in der Christuskirche gearbeitet.

Luther-Statue vor Chempark-Industrie-Kulisse: Der Düsseldorfer Fotograf Rainer Bergner hat für die Ausstellung in der Christuskirche gearbeitet.

Foto: Uwe Miserius

Seine Bilder, die man aktuell in der Christuskirche in Wiesdorf findet, wirken unterschiedlich - mal als Ruheoase, mal heroisch-monumental, aber auch ästhetisch und zentral-fokussiert. Seine Bilder von bekannten und weniger bekannten Flecken in Leverkusen sind keine einfachen Landschafts- oder Gebäudebilder. Man erkennt eindeutig seine Handschrift, für die er unter anderem auch eine spezielle Form der Fotografie verwendet. Die sogenannte Multi-Shot-Fotografie hat es ihm angetan. Durch das Verweben von Serienbildern zu einem neuen Foto entsteht ein völlig neues Bild eines Raumes.

"Zum Abschluss des Lutherjahres wollten wir nochmals eine besondere Ausstellung in unserer Kirche", sagt Pfarrer Detlef Prößdorf. Mit seinem Kollegen Christoph Engels hätte man sich schnell auf die Idee geeinigt, Luther nach Leverkusen zu holen - zumindest bildlich. Die bekannten Luther-Statuen von Otmar Hörl sollten für die gewünschte Fotoserie in ganz Leverkusen platziert werden. "Aber ich bin da zu pragmatisch", erzählt Rainer Bergner. Es sei zu aufwendig gewesen, mit der Statue unter dem Arm durch Leverkusen zu ziehen. Deshalb habe er sich entschieden, die Lutherfiguren nachträglich ins Bild zu projizieren: "Dadurch hat man auch wesentlich mehr Spielraum, ich kann die Figur nachträglich noch vergrößern, verkleinern oder in die richtige Position bringen. Das ist im Original nur schwer möglich."

Und so steht Luther mal auf der Himmelsleiter in Opladen, auf dem EVL-Wasserturm oder eben in den Wiesdorfer Luminaden. Mit dem Playmobil-Luther, dem bekannten Cranach-Gemälde und dem Luther-Denkmal hat er noch weitere Elemente in seine Bilder eingebaut. Doch nicht alle Bilder haben einen Luther bekommen, dies hätte laut Künstler zu plakativ gewirkt.

"Hier stehe ich! Luther in Leverkusen" ist ab morgen, 3. September, in der Christuskirche, Dönhoffstraße, zu sehen. Eröffnung: 10 Uhr zum Gottesdienst, Einführung: Christoph Engels, der Künstler ist anwesend. Die Bilder sind bis 26. November in der Christuskirche zu sehen.

(hawk)
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