Leverkusen Lorenz-Preis für Engstenberg

Leverkusen · Zum 13. Mal ist am Sonntag der Kurt-Lorenz-Förderpreis verliehen worden. Preisträger Friedrich Engstenberg bereichere das kulturelle Leben in Leverkusen in außerordentlicher Weise, befand die Jury.

 Gruppenbild mit Preisträger: (v.l.) Roswitha Arnold, Vorsitzende des Leverkusener Kulturausschusses, Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn, Preisträger Friedrich Engstenberg, Lore Lorenz, Witwe des Künstlers und Karikaturisten Kurt Lorenz, sowie Laudator Lutz Fritsch vor dem Schloss Morsbroich.

Gruppenbild mit Preisträger: (v.l.) Roswitha Arnold, Vorsitzende des Leverkusener Kulturausschusses, Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn, Preisträger Friedrich Engstenberg, Lore Lorenz, Witwe des Künstlers und Karikaturisten Kurt Lorenz, sowie Laudator Lutz Fritsch vor dem Schloss Morsbroich.

Der Künstler nahm die Auszeichnung mit Freude, aber gewohnt bescheiden entgegen. Eine Stadtgesellschaft brauche den Bäcker, den Gemüsehändler, den Arzt . . . und den Künstler, begann Lutz Fritsch am Sonntag seine Laudatio. Im vollen Spiegelsaal von Schloss Morsbroich wurde am Sonntag zum 13. Mal der Kurt Lorenz-Förderpreis verliehen, in diesem Jahr in der Sparte Bildende Kunst.

Kunst sei ein "wesentliches Lebensmittel" und deswegen sei der Künstler eine der wichtigen Personen in einer Gesellschaft. Kunst im öffentlichen Raum gebe einer Stadt Struktur, mache sie unverwechselbar. Auch durch Arbeiten von Engstenberg, eine steht im Neulandpark, eine weitere am hohen Ufer in Hitdorf. Viele kleinere Werke sind in Privatbesitz.

"Abstrakt und dennoch handfest"

Mit Friedrich Engstenberg wird ein Künstler ausgezeichnet, der seit langer Zeit in Leverkusen präsent ist, der als Bildhauer und Maler künstlerische und unverwechselbare Zeichen setzt. Mit seiner herausragenden Persönlichkeit und seinem Wirken, seinem inhaltlichen Anspruch und seiner Künstlerischen Kompetenz bereichere Engstenberg das kulturelle Leben in Leverkusen in außerordentlicher Weise, befand die Jury.

"Abstrakt und dennoch handfest sind seine Skulpturen; charakteristisch sein Umgang mit den von ihm gewählten Materialien." So die Begründung der Jury im Wortlaut, und weiter: "Seine künstlerische Darstellung von Gebäuden, Menschen, Tieren oder Fantasiegebilden – wann immer man eine der Stahlarbeiten von ihm sieht, sie laden ein zum Be-Greifen und Erkunden. Und stets erfahre die Betrachtenden aus der Abstraktion sehr Reales."

Friedrich Engstenberg wurde 1933 in Leverkusen geboren. Seine künstlerische Ausbildung machte er an den Kölner Werkschulen bei den Professoren Vordemberge, Gies und Gerster. Er ist Gründungsmitglied der Gruppe Bobo und in der AG Leverkusener Künstler. Sein Atelier hat er im Opladener Künstlerbunker.

Er war viele Jahre Dozent für kreatives Schaffen an der Volkshochschule Leverkusen. Engstenberg ist seit mehr als 40 Jahren in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. 1971 erhielt er den Förderpreis des Kunstvereins Neapel. Laudator Lutz Fritsch, von dem eine Skulptur im Schlosspark von Morsbroich steht, erzählte von den anregenden Gesprächen, die er mit Friedrich Engstenberg in dessen Atelier im Künstlerbunker geführt hatte und ging auf einige Arbeiten ein.

Ein Mann mit rheinischem Humor

Trotz strenger, klarer Formensprache baue er auch schon mal etwas Unpassendes, Irritierendes ein wie eine Zange. Da offenbare sich sein rheinischer Humor. Vor allem ist Engstenberg ein ganz Ruhiger, Bescheidener. Deswegen vermutete der Redner auch ganz richtig: "Sie fühlen sich bestimmt nicht so ganz wohl heute."

"Froh, wenn's zu Ende ist"

Das bestätigte der Preisträger bei seiner Dankesrede – vielleicht der kürzesten. "Was soll ich groß sagen?", meinte er, um dann hinzuzufügen: "Ich bin froh, wenn die Versammlung zu Ende ist: Dankeschön."

(RP)
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