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Leverkusen Literat erforscht Geschichte der Kolpingsfamilie Opladen

Leverkusen · Klemens Hantke, Literat der Närrischen Kolpingsfamilie Opladen, hat in der Vergangenheit gewühlt. Eigentlich wollte er bei seinen Nachforschungen zur Historie des katholischen Gesellenvereins nur nähere Einzelheiten aufzeigen. Sie sollten ihm helfen, das 150-jährige Bestehen zu untermauern, das die Kolpingsfamilie Opladen-Zentral im Mai 2017 feierte.

 Wer kennt nähere Einzelheiten über die Herkunft der hier abgebildeten Gegenstände? Hinweise zur Tischstandarte (links) und dem Denkmal aus Lindenholz nimmt Klemens Hantke entgegen.

Wer kennt nähere Einzelheiten über die Herkunft der hier abgebildeten Gegenstände? Hinweise zur Tischstandarte (links) und dem Denkmal aus Lindenholz nimmt Klemens Hantke entgegen.

Foto: Gabi Knops-Feiler

Seit 2015 verbrachte Hantke täglich mehrere Stunden am Schreibtisch. Als erstes stieß er auf ein Buch mit dem Titel: "Es geschah in Opladen". Verfasst worden war die Lektüre von Heinz-Albert Raem, dem Präses der Kolpingsfamilie zwischen 1979 und 1984. Der Inhalt des Buches dreht sich um die NS-Verfolgung und den Kirchenkampf in der Opladener Pfarrei Sankt Remigius.

Später übersetzte der 62-Jährige 251 Seiten eines alten Protokollbuches der Jahre 1925 bis 1937 und übertrug die alt-deutsche Sütterlin-Schrift in lateinische Schreibschrift. Inzwischen ist er mit seiner Arbeit so weit fortgeschritten, dass zwei fertige Exemplare gedruckt werden konnten. Eine dieser beiden Ausfertigungen behält Hantke für das Vereinseigene Archiv. Die zweite Kopie geht als Dank für die Unterstützung an das Leverkusener Stadtarchiv.

Bei seinen Recherchen stellte Hantke außerdem fest, dass der heute noch übliche Tagesgruß "Treu Kolping" bei der Generalversammlung 1933 in Köln auf Antrag der hiesigen Kolpingsfamilie beschlossen wurde. Die Antwort auf den Gruß lautet übrigens: "Kolping treu."

Zugleich vermutet Hantke, dass dieser Gruß vor allem deshalb eingeführt wurde, um sich vom Hitler-Gruß abzugrenzen. Überhaupt mussten sich die Gesellenvereine in der Zeit des Nationalsozialismus einiges einfallen lassen. Um einem Verbot zu entgehen, änderten die einstigen katholischen Gesellenvereine im Jahr 1935 ihre Bezeichnung in "Kolpingsfamilien". Das schon länger bestehende Kolpingwerk wurde etwa zeitgleich seiner Tätigkeit zwar eingeschränkt, aber nicht verboten. Andererseits versteckten die aktiven Vereinsmitglieder zahlreiche wertvolle Gegenstände wie Kasse, Fahnen und Protokolle in der Remigius-Kirche, um sie dem Zugriff durch Hitlers Sturmabteilung zu entziehen.

Und nun ist der gebürtige Opladener mit oberschlesischen Wurzeln mit Hilfe der Leser auf der Suche nach weiteren Informationen. Es geht zum einen um die Herkunft der Tischstandarte mit dem Zeichen des Katholischen Gesellenvereins (KGV) aus Köln. Im Sockel ist eine Widmung von Bezirkspräses Josef Reisen eingraviert. Dort ist unter anderem das Datum "November 1928" zu lesen. Hantke vermutet, dass vor allem Kolpingsfamilien aus Küppersteg, Wiesdorf oder Schlebusch mehr wissen könnten. Denn Unterlagen des Jahres 1950 weisen darauf hin, dass Josef Reisen zu dieser Zeit als Pfarrer und Bezirkspräses in der Gemeinde Christus König war.

Zum anderen sucht der Literat nach Hinweisen auf das Kolpingsdenkmal aus Lindenholz, das etwa 39 Zentimeter hoch ist. Im Sockel steht "Vater Kolping". Das Original dieser Nachbildung ist übrigens in der Minoriten-Kirche in Köln zu finden.

Beide Gegenstände erhielt Fritz Schöllmann - der ehemalige Vorsitzende der Närrischen Kolpingsfamilie, der im Oktober 2014 starb - vor ungefähr zehn Jahren als Geschenk von einer Kolpingsfamilie aus dem Leverkusener Raum. Seit dessen Tod weiß niemand etwas Näheres über diese beiden Andenken. Hinweise auch an sämtliche anderen Erinnerungsstücke nimmt Klemens Hantke unter Telefon 02171 51578 oder per E-Mail an klemens.hantke@gmx.de entgegen.

(gkf)
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