Leverkusen Liebe in Bildern und Bewegung

Leverkusen · Shakespeares "Romeo und Julia" diente als Ausgangspunkt für eine beeindruckende Choreographie von Monika Piechowicz mit zwölf Tänzerinnen eines Kurses der Jugendkunstgruppen.

 In Filmeinspielungen im Hintergrund kommentierten einzelne Mitspielerinnen das Geschehen auf der Bühne.

In Filmeinspielungen im Hintergrund kommentierten einzelne Mitspielerinnen das Geschehen auf der Bühne.

Foto: uwe miserius

Schwere Leichtigkeit, ernste Tändelei, entstelltes Chaos scheinbar wohlgeformt, bleierne Feder, kaltes Feuer oder Wachschlaf sind normalerweise Gegensätze. Aber sie umschreiben genau das unbeschreibliche Gefühl der Liebe, fanden zwölf junge Tänzerinnen im Kurs der Jugendkunstgruppen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise dem Thema "Liebe ist..." genähert haben.

Auf jeden Fall ist es etwas, das sich nicht mit einem Wort oder Satz beschreiben lässt, erkannten die Teilnehmerinnen sehr bald. Und aus einer immer größer werdenden Sammlung entstand unter der Leitung von Monika Piechowicz (Choreographie) schließlich eine abendfüllende und beeindruckende Vorstellung.

Premiere beim Freispiel-Festival

Im Forum-Studio wurde am Donnerstag die Premiere im Rahmen des Freispiel-Festivals der freien Theater Leverkusens gefeiert. Und dazu waren so viele Besucher gekommen, dass schnell noch eine weitere Stuhlreihe auf die Bühne gestellt werden musste. Trotzdem blieb Bewegungsfreiheit für die spielenden und tanzenden Jugendlichen, für die eine professionelle Studiobühne nicht der Standard ist.

Auch nicht diese Lichttechnik, die wesentlich zu Wirkung und Stimmung beitrug. Wer die Gruppe, die noch größtenteils aus denselben Mädchen besteht, beim letzten Freispiel mit einer Tanzcollage zum Thema Drogen gesehen hatte, der war bei der aktuellen Vorstellung tief beeindruckt. Hier wurden zwar ebenso Gefühle und Empfindungen, Gedanken und Ansichten durch Haltung und Bewegung zu Musik vermittelt. Aber diese Choreographien wurden ergänzt durch andere Elemente.

Als roter Faden zog sich die wohl bekannteste Liebesgeschichte überhaupt, die von Romeo und Julia, durch den Abend. Kleine Szenen wurden mit reduzierten Mitteln angespielt. Dabei legten die Akteurinnen großen Wert auf den Shakespearetext, der ihnen ganz offensichtlich besonders am Herzen lag.

Die Kernaussage jeder kleinen Szene wurde dann zu Musik auf der Bühne in Bilder und Bewegung übertragen. Dazwischen gab es Einspielungen von vorher gedrehten Filmsequenzen, die auf der Raum füllenden Leinwand im Hintergrund gezeigt wurden. Großaufnahmen einzelner Tänzerinnen, die Aussagen vertieften oder kommentierten und erklärten. Hierbei hatte Videokünstler Tobias Schmücking geholfen, während Karin Brandl die Theater-Elemente einstudiert hatte. Ergebnis dieser interdisziplinären Zusammenarbeit war eine beachtliche Aufführung von immerhin 90 Minuten Länge, bei der weder die Jugendlichen noch die Zuschauer ermüdeten.

(mkl)
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