Stoff statt Papier Expertin für Nachhaltigkeit gibt Verpackungstipps

Leverkusen · Es muss ja nicht Glanzpapier sein. Nina Rositzke aus Schlebusch gibt Tipps, wie man seine Geschenke ressourcenbewusst einpacken kann.

Nina Rositzke hält zwei Geschenke in der Hand: Eine Holzbox und ein Präsent eingepackt in Stoff und zugebunden mit einem Band.

Nina Rositzke hält zwei Geschenke in der Hand: Eine Holzbox und ein Präsent eingepackt in Stoff und zugebunden mit einem Band.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Wer Weihnachten feiert und kleine oder größere Aufmerksamkeiten für die Familie hat, will sie auch schön verpacken. Dafür gibt es Geschenkpapier und Schleifen, hübsche Sticker, man kann Karten draufkleben oder ein Namensschild. Weil viel Papier nach dem Aufreißen weggeschmissen wird, entsteht zum Weihnachtsfest immer besonders viel Müll. Nina Rositzke aus Schlebusch verpackt die Geschenke mit ihrer Familie zuhause deshalb anders – mit Material, das sie in jedem Jahr wieder verwenden kann.

„Es gibt viele Wege“, hübsche Präsente unter den Baum zu stellen, betont die Leverkusenerin, die Nachhaltigkeitsmanagement studiert hat und in Schlebusch einen Unverpacktladen betreibt. Im  Geschäft verkauft sie Produkte wie Nudeln und Reis, und ihre Kunden können in mitgebrachten Dosen abfüllen, wie viel sie brauchen.

Zunächst „sollte man mit wachen Augen durchs Haus gehen“, gibt Nina Rositzke einen Tipp. Dort finde man immer etwas, was sich für das Geschenkeverpacken eignet.

Deshalb ist der erste Weg, die Präsente zu verschönern, eine Stofftischdecke, die oft schon länger im Schrank liege, berichtet die Leverkusenerin. Sie kann ein weihnachtliches Muster haben, das müsse aber gar nicht sein, meint sie. Genau wie das Papier von der Rolle nimmt man dann die Tischdecke, legt das Geschenk in die Mitte, faltet den Stoff um das Präsent oder wickelt es in die Decke ein. Damit sich das Geschenk nicht vom Stoff löst, könnte man zusätzlich ein Band verwenden und dann eine hübsche Schleife drumherum binden, schlägt Nina Rositzke vor.

Wer will, dass seine Präsente unterm Weihnachtsbaum unterschiedlich aussehen oder wenn die Tischdecken nicht ausreichen, könne zusätzlich in den Nähladen gehen, sagt die Nachhaltigkeitsexpertin. „Dort gibt es oft Restposten und Meterware“, berichtet sie. Diese Stoffe könne man dann im Geschäft anschauen und genau wie Geschenkpapier kaufen – aber „im nächsten Jahr wieder verwenden“.

Genauso eigneten sich für die Aufmerksamkeiten auch Schals oder Tücher, wenn ein Schal oder ein Tuch ohnehin Teil des Geschenks seien, weist die Leverkusenerin hin. Oder man könnte eine Decke verwenden, berichtet sie – das sei zum Beispiel bei größeren Geschenken praktisch.

Wer einen Schuhkarton hat, könne auch den benutzen, sagt Nina Rositzke und fügt hinzu: „Der Karton wäre im Zweifel im Müll gelandet, aber so kann man ihn schön gestalten und als Box benutzen.“ Damit bekomme er noch einmal ein neues Leben, betont sie.

Ein letzter Tipp: Papiergeschenktüten, die eine FSC-Zertifizierung haben – die also aus einem Wald kommen, mit dem die Menschen vor Ort verantwortungsvoller umgehen. Solche Tüten würden natürlich auch eine Ressource verbrauchen, sagt Nina Rositzke. Einige Tüten in ihrer Familie hielten aber schon seit fünf oder sechs Jahren und seien besonders gut geeignet für Bücher, weil die mehr Stabilität bräuchten.

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