Metall- und Elektroindustrie Unternehmerverband schlägt Konjunktur-Alarm

Leverkusen · Zum Thema „Arbeitswelt der Zukunft“ referierte Professor Sascha Stowasser. Der Wissenschaftler sprach auf der Jahreshauptversammlung des Arbeitsgeberverbands der Metall- und Elektroindustrie und der Unternehmerschaft Rhein-Wupper.

 In der Metall- und Elektroindustrie schwächt sich die Konjunktur ab.

In der Metall- und Elektroindustrie schwächt sich die Konjunktur ab.

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Doch bereitet die aktuelle Situation den Unternehmern mehr Sorgen. „Die sich bereits im letzten Quartal 2018 eintrübende Konjunktur hinterlässt deutlichere Spuren“, sagte Arndt Krebs.

Stagnation, zum Teil sogar schon eine rückläufige Beschäftigtenstruktur in den Mitgliedsunternehmen,  branchenübergreifende schlechtere Erwartungen – so fasste der Vorstandsvorsitzende der Metall- und Elektro-Arbeitgeber zusammen. Die im Bergischen stark vertretenen Automobilzulieferer beklagen bereits Umsatzrückgänge von bis zu 20 Prozent. Stellvertretend wird Michael Hedderich zitiert. Der Senior Vice President von Tenneco (früher Federal-Mogul): „Bei uns beträgt der Umsatzrückgang im ersten Halbjahr gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 zehn Prozent. Eine Verbesserung der Lage im zweiten Halbjahr können wir nicht erkennen.“

 Für Arndt Krebs ist das „kein Weckruf mehr, sondern ein Alarmzeichen“. Und er listet bei seiner Kritik an der Wirtschaftspolitik der Regierung die Mängel auf: eine Bürokratie mit immer mehr Auflagen, zu geringe Wertschätzung der Unternehmer, zu hohe Personalkosten, eine zu hohe Steuerlast von über 30 Prozent, zu hohe Strompreise: „Alleine die EEG-Umlage ist mittlerweile in Deutschland so hoch wie der gesamte Strompreis in den USA.“  Und in Europa würden in Deutschland ohnehin die höchsten Strompreise verlangt.

Auch der Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie überfordere die Betriebe. Daraus folge, dass immer mehr Produktion ins Ausland verlagert werde. Dabei bräuchte man doch die finanziellen Mittel, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Der Investitionsstau sei gigantisch, von der Forschung und Entwicklung bis zu den Kosten für Aus- und Weiterbildung.

Denn die Arbeitswelt erfahre gerade umwälzende Veränderungen, machte dann Referent Stowasser vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaften (ifaa) in seinem Vortrag deutlich: „Vernetzte Digitalisierung und Künstliche Intelligenz  bieten  Chancen für innovative  Geschäftsmodelle.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort