Kurzumfrage in der Opladener Fußgängerzone Kurzumfrage: Leverkusener (un-)geduldig im Lockdown

Leverkusen · Seit November 2020 müssen auch die Leverkusener mit dem Lockdown leben. Eine schwierige Zeit, die belastet, aber auch genutzt wird.

 Christel und Gerhard Krap vermissen ihre Enkelkinder.

Christel und Gerhard Krap vermissen ihre Enkelkinder.

Foto: Christoph Wegener

Geschlossene Geschäfte, kaum persönliche Kontakte und ständiges Abstandhalten. Die vergangenen Monate waren von Verzicht und Einschränkungen geprägt. Wie gehen die Leverkusener damit um? „Es ist einfach eine psychische und finanzielle Belastung“, berichtet Andre Daniels. Den Leverkusener trifft die Situation sehr, das ist ihm anzumerken. Gleichzeitig hat er aber Verständnis für die geltenden Regeln. „Es wäre Unfug, alles unbedacht zu öffnen und dann drei Wochen später wieder schließen zu müssen“, sagt er.

Gerhard und Christel Karp sehen das anders. Sie sind dafür, wieder mehr Kontakte zu erlauben und die Geschäfte zu öffnen. „In Restaurants etwa gab es kaum Ansteckungsfälle, warum sollen sie und andere Läden geschlossen bleiben und weiter unter der Situation leiden“, sagt Karp. Er und seine Frau ärgern sich darüber, „dass das Impfen so schleppend anläuft“. Sie fühlen sich einsam, wollen endlich wieder regelmäßig ihre Enkelkinder sehen. „Die Familie wohnt 50 Kilometer entfernt. Ein kurzes Treffen an der frischen Luft wird da selten organisiert“, sagt Christel Karp.

Die eigenen Kinder nicht mehr nur am Telefon sprechen, sondern persönlich treffen, würde auch Alfred Merfort gerne. Der 85-Jährige hat sich mit seiner Freundin Helga Bahn in der Opladener Fußgängerzone verabredet. Die erste Impfung haben beide hinter sich und sind vorsichtig optimistisch: „Es kann nur besser werden“, sagt Bahn. Direkt neben den Senioren wartet eine Leverkusenerin gerade auf ihre Tochter. Persönlich träfe sie der Lockdown wenig. „Ich habe einen Garten, kann meine Liebsten drücken und lerne den entschleunigten Alltag wirklich zu schätzen“, erzählt die Mutter. Sie hat erstmals seit 30 Jahren wieder gepuzzelt, schreibt regelmäßig Briefe. Wie alle anderen vermisse aber auch sie die spontanen Restaurant- und Kinobesuche und freut sich jetzt darauf „alle Feiern und Geburtstage nachzuholen, die ausfallen mussten“.

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