Mit 94,8 Prozent zum Oberbürgermeister-Kandidaten gewählt „Uwe kann es“

Leverkusen · SPD kürt amtierenden Stadtchef zum Oberbürgermeister-Kandidaten für Kommunalwahl 2020. Eva Lux verteilt Lob.

 Auf der SPD-Unterbezirks-Delegiertenkonferenz stellte Uwe Richrath, kurz UR, sein Motto vor: Er will sich weiter für die Stadt stark machen.

Auf der SPD-Unterbezirks-Delegiertenkonferenz stellte Uwe Richrath, kurz UR, sein Motto vor: Er will sich weiter für die Stadt stark machen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Traumergebnis für Stadtchef Uwe Richrath: Mit 94,8 Prozent wurde der Rheindorfer von der SPD Leverkusen erneut zum Oberbürgermeister-Kandidaten gewählt  – einen Mitbewerber gab es nicht. 73 Ja-Stimmen  der Delegierten bei zwei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen  – diese große Zustimmung der zerrissenen Leverkusener SPD überraschte viele. Richrath (58) bedankte sich bei den 77 Delegierten: „Ich bin zutiefst berührt. Das ist ein grandioses Ergebnis.“ CDU-Gegenkandidat Frank Schönberger hatte vor ein paar Tagen von seinen Parteifreunden nur knapp 80 Prozent erhalten.

Dass Uwe Richrath antritt, stand fest. Es ging am Samstag nur noch um die Höhe der Zustimmung. Alle Gremien der Leverkusener SPD hatten sich einstimmig für eine zweite Amtszeit ausgesprochen, berichtete Leverkusens neuer SPD-Chef Jonas Berghaus.

Richrath glaubt, das Amt des Oberbürgermeisters „neu definiert zu haben“: „Ich bin nicht der Boss dieser Stadt, ich bin ihr erster Bürger. Anfassbar, nahbar und immer im Gespräch mit Menschen, denen diese Stadt am Herzen liegt“, sagte er in seiner Bewerbungsrede. Er habe durchaus Erfolge erzielt: „Ich bin hinter den Kulissen derjenige, der wichtige Projekte vorantreibt, der mahnt und fordert.“ Damit sei er auch mal ein unbequemer Oberbürgermeister. Das sollten alle bedenken, die ihn für „wenig durchsetzungsfähig“ einstuften. Ziele seien eben nicht immer auf dem kürzesten Weg zu erreichen. Er habe „zahlreiche“ Nackenschläge und Kompromisse bewältigen müssen. Dennoch habe er weiter „große Lust und sehr viel Kraft, meine Heimatstadt erfolgreich zu gestalten“. Als Arbeitsschwerpunkte für die nächsten Jahre sieht Uwe Richrath: Investitionen in Schulen und Kitas, das Mobilitätskonzept, die Attraktivierung der Stadt als Standort für Investoren, die Neunutzung der City C, die Stärkung der sozialen Strukturen in den Stadtteilen, etwa über Vereine und Sportangebote.

Das engere Wahlkampfteam von Richrath steht: Zu ihm zählen die Ex-SPD-Vorsitzende Aylin Dogan (29) und die Ratsvertreter Milanie Hengst (45) und Dirk Löb (50). Genossen, denen Richrath besonders vertraut. Die Wahlvorbereitungen laufen längst: Auf den Tischen im Bürgerhaus Alkenrath stand schon das Richrath-Motto in dreidimensionaler Form: „#UR4LEV“ (bedeutet soviel wie UR für Leverkusen mit dem Rautezeichen oder Hashtag zur besonderen Verstärkung vorneweg).

Vor der Abstimmung hatten Landtagsabgeordnete Eva Lux und SPD-Ratsfraktionsvorsitzender Peter Ippolito um Geschlossenheit geworben – so wie es der neue Bundesvorstand seit dem Wochenende für die Genossen vorgibt. Berghaus ergänzte: „Selbst der beste sozialdemokratische Oberbürgermeister ist nur so stark wie die Partei, die hinter ihm steht.“ Lux rief aus: „Uwe kann es.“

Richrath habe eine Stadt in der Pleite übernommen. Seine Arbeit als Oberbürgermeister zeige jetzt positive Früchte. In Anspielung auf den harten Führungsstil von Vorgänger Reinhard Buchhorn (CDU) sagte Lux: „Es ist möglich, auch mit Menschlichkeit aus dieser Situation zu kommen.“ Ippolito lobte: „Uwe, du bist die beste Wahl für alle, die Leverkusen lieben.“ Der Fraktionsvorsitzende forderte zudem, streitige Themen im direkten Austausch zu diskutieren.

Facebook und andere Medien seien für solche Auseinandersetzungen nicht die geeigneten Wege. Ein Seitenhieb auf Iannis Goudoulakis, der über Facebook die Vorgänge vor der Wahl von Jonas Berghaus scharf verurteilt hatte.

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