Leverkusen Leverkusener SPD hält Schulz für gute Wahl

Leverkusen · Die Benennung von Martin Schulz als Kanzlerkandidaten der Sozialdemokraten hält Uwe Richrath für eine gute Wahl. "Martin Schulz ist sehr motiviert und sozial engagiert", sagt der Oberbürgermeister. "Er ist ein Politiker der sozialen Symmetrie. Das heißt, er will Chancengleichheit und Gerechtigkeit." Es könne nicht sein, dass die Gesellschaft weiter auseinanderdrifte. "Kinder aus ärmeren Familien müssen die gleichen Chancen haben wir Kinder aus besser verdienenden Familien." Insofern stehe Schulz für die klassen Werte der Sozialdemokraten. Und er trage den Geist Europas weiter nach vorne. "Er wird der Partei einen Motivationsschub geben und einen großen Rückhalt haben", ist Richrath überzeugt. Gleichwohl schätze er Sigmar Gabriel. "Er hat vieles geleistet", sagt der Leverkusener SPD-Politiker. "Dass er den Parteivorsitz abgibt, ist bedauerlich. Aber es ist Tradition, dass der Kanzlerkandidat auch die Position des Parteivorsitzenden innehat."

Eva Lux zieht den Hut vor Gabriels Vorgehensweise, den Verzicht auf die Kanzlerkandidatur in einem Zeitungsinterview kundzutun. "Das war ein Überraschungscoup, ein typischer Gabriel", sagt die SPD-Landtagsabgeordnete. "Ich habe laut gelacht." Schließlich gebe es viele Möglichkeiten, die Nachricht öffentlich zu machen. "Auf diese Weise hat er das Interesse voll auf seiner Seite."

Lux ist ebenfalls überzeugt, dass Schulz seine Arbeit gut machen wird. "Ich kenne ihn als Europapolitiker. Seine Europaliebe hat uns hier in der Region Mittelrhein sehr geprägt", berichtet sie. Schulz sei auch schon etliche Male in Leverkusen gewesen. "Und die Meinung der Genossen war immer positiv."

Sie wäre aber auch Sigmar Gabriel gefolgt, versichert Lux. "Wir haben zwar viele harte Auseinandersetzungen geführt und sind nicht befreundet, aber ich schätze seine Ehrlichkeit." Er habe den Impuls gegeben, dass die Sozialdemokraten in Leverkusen zur Basisdemokratie zurückgekehrt seien. "Er ist aber nicht tot. Wir brauchen also keine Abgesänge auf ihn zu halten."

Von den neuen Wendungen in der SPD zeigt sich Rüdiger Scholz (CDU) unbeeindruckt. "Unsere Kandidatin ist die Bundeskanzlerin", erklärt er. "Ob nun Schulz oder Gabriel antreten, ändert nichts an den Chancen. Wir machen uns keine Sorgen, dass die Bundeskanzlerin die Wahl gewinnt."

(sug)
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