Künstlervereinigung Spektrum zeigt neue Ausstellung Eine ganze Welt von Typen

Die Dienstagsgruppe der Künstlervereinigung Spektrum Leverkusen zeigt die Ausstellung „Typen“. Bei vielen Exponaten stand die Natur Modell.

 Jutta Giande, Blätterstein, Isa Ozminski und Doris Spee-Petrik (v. li.) zeigen ihre Werke in der Ausstellung „Typen“.

Jutta Giande, Blätterstein, Isa Ozminski und Doris Spee-Petrik (v. li.) zeigen ihre Werke in der Ausstellung „Typen“.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Mit dem „Gallosauruseberti“ zeigt die Dienstagsgruppe im Spektrum Leverkusen ab Freitag einen unbekannten Typus der Gattung Hühnervögel. Der gemalte Hahn mit aufgeklebtem echten Federkleid hat einen kräftigen Saurier ähnlichen Schwanz, der vermutlich genauso viel wiegt wie er selbst. Wirklich lebensfähig scheint das Tier nicht, aber witzig – ein echter Blätterstein, mit bürgerlichem Namen Heinz-Dieter Ebert.

Der Künstler hat ihn als Beitrag zur Gruppenausstellung zum Thema „Typen“ geschaffen und dazu das Skelett eines Ochsenschwanzes präpariert. Auch für seine neuen Skulpturen hat Blätterstein auf natürliches Material zurückgegriffen. Sie sind aus Pferdemist geformt, der allerdings garantiert geruchsfrei bearbeitet und mit festigendem Kleber vermischt wurde. Von Humor sind nicht nur seine Arbeiten, dazu gehören auch vermenschlichte Ostereier beim „Eiertanz“, gekennzeichnet.

Ein Bild von Jutta Grande reiht sich passend ein. Sie stellte den Erdball komplett überflutet und von Fischen bewohnt dar. Eine reich gedeckte Tafel für den komischen Vogel, dem das Essbesteck im Gefieder eingewachsen ist und der es sich gerade schmecken lässt. Sakral wirkt ein alter, geschwungener Rahmen, der gut um ein Marienbild passen würde. Doch die Künstlerin hat bewusst eine kitschig anmutende Neuschöpfung in Pink hinein gemalt: ein frisch frisierter Pudel mit Schafskopf. Wenn Jutta Grande Gesichter malt, dann sind es für sie immer die Augen, die „Typen“ ausmachen. Davon sei sie emotional berührt, sowohl beim Malen als auch später bei der Betrachtung.

Entsprechend beschäftigte Doris Spee-Petrik ein Bild vom Touristenstrom auf dem Mount Everest, das kürzlich durch die Presse ging, so dass sie diese groteske Menschenschlange von Bergsteiger-Typen auf dem Dach der Welt auf die Leinwand bringen musste. Auch Doris Spee-Petrik hat neue Bilder mit einem Augenzwinkern gemalt. „Alte Bekannte“ machen eine gemeinsame Spritztour im Auto. Ihre Gesichter sind allen wohl bekannt, die schon im vergangenen Jahrhundert mit Geld umzugehen wussten, denn sie blickten einen von den D-Mark Scheinen an. Hinter dem Steuer sitzt Carl-Friedrich Gauß, daneben Annette von Droste-Hülshoff und hinten reisen Clara Schumann und Balthasar Neumann mit.

Isa Ozminski ist naturverbunden, was die Wahl ihrer „Typen“ erklärt. Sie vergrößerte Insekten wie Moschusböcke oder Hirschkäfer in verschiedenen Techniken. Zur Ergänzung hat sie ein altes Fenster aufgestellt, an dem echte leblose Exemplare kleben. Gemalte Wildwiesen ihres Vaters erklären ihr Interesse an der Natur und die Liebe zur Malerei.

Die Ausstellung „Typen“ wird am Freitag, 30. August, um 17 Uhr im Spektrum, Virchowstr. 43, eröffnet und ist bis 7. September samstags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

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